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Auch am bulgarischen Arbeitsmarkt herrscht Fachkräftemangel

Foto: Archiv
Einer Publikation in der Tageszeitung "Standart" zufolge erfreut sich der Ingenieursberuf europaweit der größten Nachfrage. Ebenfalls am Arbeitsmarkt stark nachgefragt sind die Manager, Handwerker und Büropersonal. Die berühmt-berüchtigten IT- Spezialisten belegen gerade einmal Rang 7. Vor ihnen rangieren die technischen Fachkräfte und die Kraftfahrer. Trotz Krise haben die Unternehmen Schwierigkeiten, derartige Fachkräfte zu finden. Das belegen die Ergebnisse der diesjährigen Manpower-Studie über den Mangel an Talenten.

In Bulgarien klagen 42 Prozent der Arbeitnehmer über unbesetzte Schlüsselpositionen. Bei diesem Indikator liegt unser Land weit über dem internationalen Durchschnitt, wo etwa jedes dritte Unternehmen mit derartigen Problemen zu kämpfen hat. Der Hauptgrund für die unbesetzten Schlüsselpositionen ist der Mangel an geeigneten Bewerbern – sei es aufgrund von Auswanderung oder einfach nur infolge des demografischen Problems. Über eine Million Bulgaren sind in den letzten zehn Jahren ausgewandert, zudem altert laut Statistik die Bevölkerung des Landes. An zweiter Stelle nennen die Firmen die unzureichenden Erfahrungen und technischen Fähigkeiten der Kandidaten. Und – jeder fünfte Bewerber fordert mehr Lohn, als sich die Firmen leisten können.

In der Regel sehen sich die Unternehmen in Bulgarien gezwungen, Personal ohne die entsprechenden Fähigkeiten für die ausgeschriebene Stelle - jedoch mit Entwicklungspotential einzustellen und in dessen Weiterbildung zu investieren, da die europäischen Großunternehmen die besten Fachkräfte wegschnappen. Jeder dritte Firma investiert in die Weiterbildung ihrer bisherigen Fachkräfte, um so die freien Stellen zu besetzen. Dennoch bevorzugen die Fachleute die Weiterbildungsmaßnahmen der Großunternehmen. Auf diese Weise sichern sich die ausländischen Firmen die fähigsten Spezialisten und bereiten diese auf eine Tätigkeit im Ausland vor. "Die ausländischen Großunternahmen haben sich in eine Art Jäger verwandelt, die auf kluge Köpfe aus sind und Filialen in kleinen Ländern wie Bulgarien eröffnen, um zielgerichtet Fachkräfte abzuwerben", kommentieren Firmenmanager.

Handwerker wie Maler, Schweißer, Maurer und Installateure haben beste Chancen, sich in den Vereinigten Staaten und Westeuropa zu verwirklichen. Der diesjährigen Manpower- Studie zufolge seien derartige Fachleute an den Arbeitsmärkten zu beiden Seiten des Ozeans stark nachgefragt. An zweiter Stelle der US-Defizitberufe stehen die Handelsvertreter, gefolgt von den Ingenieuren. Auch die Kraftfahrer, Buchhalter, IT- Spezialisten und Lehrer erfreuen sich in den USA einer beachtlichen Nachfrage.

In Italien, Deutschland und Frankreich werden vor allem Handwerker gesucht. In Großbritannien wiederum besteht eine enorme Nachfrage nach Ingenieuren, gefolgt von Köchen. Die Meister des Kochlöffels sind zudem in Frankreich und Italien sehr willkommen. In Spanien werden an erster Stelle Techniker gesucht. Sekretärinnen, Kraftfahrer und IT-Spezialisten sind in fast allen europäischen Staaten in den Top10 der freien Stellen.

In Europa hat jedes vierte Unternehmen Schwierigkeiten, seine freien Stellen zu besetzten. Die größten Probleme verzeichnen die Firmen in Rumänien (53 Prozent), in der Türkei (48 Prozent) und der Schweiz (46 Prozent). Dagegen gibt es in Polen, Irland, Norwegen und Spanien die wenigsten Probleme bei der Stellenbesetzung.

Nach Publikation aus der Tageszeitung "Standart"
Übersetzung: Christine Christov


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