Georgi Pantaleew studiert im achten Semester Spezialpädagogik an der Sofioter Universität und hat sich für dieses Fach entschieden, weil er ganz genau weiß, was er arbeiten will – Lehrer an einer Blindenschule. Er möchte sehbehinderten Kindern in ihrer Mobilität helfen. Die Berufswahl hat natürlich einen Grund – Georgi selbst ist sehbehindert, sein Sehvermögen liegt bei knapp zehn Prozent.
„Trotzdem gebe ich es nicht auf und versuche, es mir nicht anmerken zu lassen“, sagt Geirgi Pantaleew. In seiner Heimatstadt Nowa Zagora besuchte er bis zur vierten Klasse die Grundschule, wo er auch die ersten Integrationsschwierigkeiten erleben musste. „Es ist nicht einfach in Bulgarien, anders zu sein“, sagt er. Das Abitur musste Georgi in Sofia machen, denn nur in der Hauptstadt und in Warna gibt es spezialisierte Schulen für sehbehinderte Kinder. Nur ganz wenige von ihnen schaffen es auf eine Hochschule.
„Ich bin ein positiver Mensch und achte auf die alltäglichen Schwierigkeiten nicht“, sagt Georgi über sich selbst. „Ein Beispiel ist das Gebäude der Uni – ohne die Hilfe eines Begleiters kann ich zum Vorlesungssaal nicht finden. Die meisten Bücher sind für mich nutzlos. Ich lese sehr langsam mit einer Lupe und das kostet viel Zeit“, erzählt Georgi.
Trotz der alltäglichen Schwierigkeiten macht Georgi nicht schlapp. Er lässt sich vom innigsten Wunsch leiten, anderen Menschen zu helfen. „Für mich ist es wichtig, mich nützlich zu machen. Deshalb glaube ich, dass der Beruf, den ich mir ausgesucht habe, das Beste für mich ist“, sagt Georgi. Darin unterscheidet er sich von anderen Menschen nicht, doch die meisten haben ein Problem damit, Behinderten zu helfen, da nicht jeder wisse, wie er mit solchen Menschen umgehen soll.
Der „Klub der coolen Omas“ hat solche Schwierigkeiten nicht. Dieser Klub vereint die älteren Damen, die den Schönheitswettbewerb „Missis Oma“ gewonnen haben. Doch, das reichte den engagierten Seniorinnen irgendwann nicht mehr aus, sagt Tatjana Trajkowa, Missis Oma 2013.
„Zunächst wollten wir Kindern mit Zerebralparese helfen“, erzählt Tatjana Trajkowa. „Letztes Jahr kam die Idee auf, Studenten mit körperlicher Behinderung zu unterstützen. Sie sind ohnehin wenig an der Zahl, denn der Staat sorgt sich um diese jungen Menschen nicht. Außerdem sind sie in der Regel sehr schüchtern und trauen sich nicht, die eigenen vier Wände zu verlassen, geschweige denn, zu studieren. Und so helfen wir Studenten, die den Ehrgeiz haben, trotz ihrer Behinderung etwas mehr aus ihrem Leben zu machen“, sagt Tatjana Trajkowa.
Die coolen Omas haben letztes Jahr 12 Studenten geholfen. Dieses Jahr sind es bereits 16. Dafür organisieren sie verschiedene Wohltätigkeitsveranstaltungen. Unlängst fand ein Konzert statt. Mit dem Erlös werden Computer und Aufnahmegeräte gekauft. Genau das braucht auch Georgi Pantaleew, um die Vorlesungen aufzuzeichnen und anschließend abhören zu können. Unter den Studenten, die auf die Hilfe der coolen Omas angewiesen sind, gibt es auch einen Sportstudenten, der sich an den Paraolympischen Spielen beteiligt hat.
Übersetzung: Vessela Vladkova
Fotos: bereitgestellt von der Stiftung "Klub der coolen Omas"
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