Das Festival, dass bis Sonntag dieser Woche in Bansko am Fuße des Pirin-Gebirges läuft, wurde mit dem österreichischen Dokumentarfilm von Gerald Salmina und Tom Dauer „Streif – One Hell of a Ride“ gebührend eröffnet. Er handelt von der „Streif“ - der gefährlichsten Abfahrtsstrecke des alpinen Skisports. Ins Festivalprogramm wurden über 100 Bergfilme aus 25 Ländern aus fünf Kontinenten aufgenommen. Ausgesucht wurde das Beste, was in der letzten Zeit in punkto Berge, Abenteuer, Reisen und Extremsport produziert worden ist. 30 der Streifen beteiligen sich an einem Wettbewerbsprogramm – die Sieger werden an diesem Samstag (28.11.) bekannt werden. Als Begleitprogramme laufen mehr als 15 Präsentationen und Workshops sowie verschiedene Ausstellungen. Alles in allem: das Internationale Bergfilmfestival in Bansko ist mehr als ein Leinwandforum. Davon ist die Festivaldirektorin Natali Petrowa fest überzeugt:
„Ein Teil der Filme stellen Kultur, Religion und Alltag der Gebirgsvölker vor“, erzählt sie. „Sie sind damit echter Unterricht in Geographie, Geschichte und Soziologie. Produziert wurden sie von den besten Regisseuren und Drehbuchautoren dieses Genres. Die Haupthelden sind ihrerseits weltbekannte Wintersportler, Bergsteiger und Höhlenforscher. Und das ist das Wertvolle an diesen Filmen – sie befinden sich an der Grenze zwischen Spiel- und Dokumentarfilm und zeigen das Beste beider Gattungen. Nennen will ich den österreichischen Mountainbike-Abenteurer Harald Philipp, wie auch den französischen Alpinismushistoriker und Schriftsteller Yves Ballu, der einen Vortrag halten und eine Fotoausstellung zeigen wird; ferner den Schweizer Bergsteiger und Bergführer Jean Troillet, der zehn der 14 Achttausender, fast alle ohne Sauerstoffmaske bestiegen hat; sein französischer Kollege, der unermüdliche französische Spitzenalpinist Patrick Gabarrou, ist seinerseits als der „Guru vom Mont-Blanc-Massiv“ bekannt... Gast unseres Kinoforums sind der neunmalige Segelflug-Weltmeister Sebastian Kawa aus Polen, der mit dem Segelflugzeug über dem Himalaja unterwegs war, wie auch die italienische Skibergsteigerin Tamara Lunger. 2010 erreichte sie als jüngste Frau den Himalaja-Gipfel Lhotse und 2014 stand sie auf dem Gipfel des zweithöchsten Berges der Erde K2, der unter Bergsteigern als weit anspruchsvoller als der Mount Everest gilt. Von bulgarischer Seite ist Bojan Petrow mit dabei. Er ist ein Biologe und Bergsteiger, der als erster Bulgare den K2 im Karakorum-Gebirge und den Manaslou im Himalaja-Gebirge bestiegen hat. Erwähnen will ich unbedingt auch die Höhlenforscher, die in diesem Jahr einige Höhlen im Iran erforscht haben. Die Speläologen bleiben für gewöhnlich im Schatten der Alpinisten. An dieser Stelle will ich aber betonen, dass die bulgarischen Höhlenforscher zu den weltweit besten gehören. Die Besucher unseres Festivals werden ferner den bulgarischen Bergläufer Kyrill Nikolow treffen können, der in diesem Jahr einen Rekord bei der Bewältigung der 600-Kilometer-Distanz zwischen dem Gipfel Kom und dem Kaps Emine im Balkan-Gebirge aufgestellt hat.“
Das Internationale Bergfilmfestival in Bansko hat auch den Kindern etwas zu bieten, nämlich das „Bansko Filmfest Kids“. Die jüngeren Generationen haben bereits seit einigen Ausgaben des Festivals die Möglichkeit, für sie unbekannte Ort zu besuchen und Abenteuer zu bestehen und das mittels Filmen. Wie die Festivaldirektorin Natali Petrowa unterstrich, sei das Wecken der Abenteuerlust ebenso eines der Ziele des Festivals.
„Man kann reisen, wenn man ein Buch liest, oder ein Museum besichtigt“, sagt Natali Petrowa. „Wichtig ist die Neugier auf das Neue, denn sie fordert den Intellekt des Menschen heraus. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Bulgaren ihre Heimat nur ungenügend kennen, auch wenn die jüngeren Generationen naturverbundener und umweltbewusster sind. Doch die sich hinschleppende Transformationszeit nach der Wende zur Demokratie in Bulgarien hat die Kluft zwischen Mensch und Natur verbreitert. Das kann jedoch geändert werden! Man muss nur den Abenteuergeist wecken und gerade das versuchen wir mit unserem Festival“, sagte abschließend die Festivaldirektorin Natali Petrowa.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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