Wissenschaftliche Illustrationen und Kleinplastik – eine Brücke zwischen beiden Kunstgebieten schlagen zwei junge Künstler in einer gemeinsamen Ausstellung, die sie aus Liebe zu den Tieren gestaltet haben.
Milena Radewa ist Illustratorin, während Ilija Bojarow Bildhauer von Beruf ist. Ihre Exposition unter dem Namen „Animalia“ fassen sie als eine Art „3D-Enzyklopädie“ auf, in der sich 25 wissenschaftliche Illustrationen und 22 Kleinplastiken auf künstlerische Weise gegenseitig ergänzen. Es sei ein Dialog zwischen Aquarell und Bronze, der außer in der Hauptstadt Sofia auch in anderen Städten vorgestellt wird, verriet uns Milena Radewa. Die Werke scheinen auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenzupassen, denn die Illustrationen sind großformatig, während die Bronzen eher minutiös sind. Jeder Besucher kann aber für sich selbst etwas entdecken.
Seit ihrer Studienzeit arbeitet Milena Radewa als Illustratorin und kann bereits auf etliche Erfolge verweisen. Sie hat Bücher für die USA, Australien, Norwegen, Großbritannien, Singapur und natürlich Bulgarien illustriert. Wie kam die gemeinsame Ausstellung zustande, fragten wir sie.
„Unsere gemeinsame Arbeit begann im März vergangenen Jahres“, erzählt die Künstlerin. „Die Idee hatte Ilija Bojarow. Für uns beide bringt ein neues Projekt stets neue Emotionen und neue Herausforderungen mit sich. Die Arbeiten, die ich in der Ausstellung zeige, kennzeichnen sich durch eine feine Grenze zwischen Wissenschaft und Kunst aus. Ich wollte einfach der strengen wissenschaftlichen Abbildungsweise ausweichen und so beschlossen wir, den Tieren, die wir darstellen, maximal gerecht zu werden. Die Kunst sollte aber auch nicht ins Hintertreffen geraten. Wir haben den „anderen“ Standpunkt gesucht – wir zeigen die Tiere in Bewegung, sie weisen für sie typische Charakteristiken auf, die nicht allen Menschen bekannt sind. Bei der Vorbereitung der Ausstellung haben wir lange Vorstudien betrieben – wir haben viel Literatur gelesen, Filme und Fotos analysiert, denn wir sind keine Zoologen und haben uns bisher noch nie mit diesem Thema auseinandergesetzt. Wir sind aber ehrlich an die Sache herangegangen und haben uns nichts ausgedacht, was es in der Natur nicht gibt. Bisher wurde die Ausstellung in zehn bulgarischen Städten gezeigt und überall haben sich die Besucher sehr gefreut. In diesem Monat nehmen wir unser nächstes gemeinsames Projekt in Angriff, das wir „Animalia Aves“ – die bedrohten Vögel Bulgariens genannt haben. Wir wollen von den bedrohten Vogelarten nicht nur etwas gehört haben – wir wollen sie auch aus nächster Nähe sehen. Wir wissen nur zu wenig, wie sie aussehen, wie sie leben und warum sie bedroht sind. Und das wollen wir ergründen und dann auch dem Publikum zeigen. Derzeit stellen wir Nachforschungen an und suchen nach finanzieller Unterstützung. Unsere erste Ausstellung haben wir mit viel Enthusiasmus und mit Hilfe von Freunden auf die Beine gestellt. Die Probleme erwiesen sich jedoch als recht groß.“
Die Kleinplastiken aus Bronze rufen bei den Ausstellungsbesuchern Bewunderung hervor. Genannt seien die weiße Katze und der Schimmel. Ilija Bojarow kennt die Eigenschaften der Bronze bestens und kann ihr sogar den gewünschten Farbton entlocken. Bei vielen Exponaten wurde zusätzlich eine Lupe angebracht, so dass man die Feinheiten bewundern kann.
Ilija Bojarow hat ebenfalls an der Kunstakademie in Sofia studiert. Wie er sagt, ist er nicht nur von der Ausbildung her Bildhauer, sondern dieser Beruf sei auch seine Berufung. Derzeit unterrichtet er am hauptstädtischen Gymnasium für angewandte Kunst.
„Mit der Ausstellung „Animalia“ wende ich mich an die Menschen; sie sollen um sich schauen und sich nicht so sehr auf das Materielle konzentrieren. Mittels der Natur sollen sie das menschliche ins sich entdecken. Die Welt um uns herum ist voller schöner Botschaften, die wir nur zu entdecken brauchen“, riet uns der Bildhauer Ilija Bojarow.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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