Am 19. Dezember wäre der namhafte bulgarische Heilpraktiker Petar Dimkow 130 Jahre alt geworden. Das Schicksal hat ihn reich beschenkt – mit der Gabe zu helfen. Er wächst in der Familie eines Priesters und einer bekannten Quacksalberin auf. 1899 erhält er ein Stipendium für die Militärhochschule in Peterburg und reist mit seinem älteren Bruder nach Russland. Dort studiert er auch an der Medizinischen Universität. Er belegt einen Homöopathiekurs und besucht Vorlesungen über tibetische Medizin. Bereits seit seiner frühesten Kindheit begeistert er sich für die Heilkraft der Kräuter. In Russland studiert er die Peczely-Bücher über die Irisdiagnostik, die in der Folgezeit als Diagnostikmethode bevorzugt.
Nach seiner Rückkehr nach Bulgarien nimmt Petar Dimkow an drei Kriegen teil – am ersten und zweiten Balkankrieg sowie am ersten Weltkrieg. Dabei wird er achtmal verletzt. Er selbst, gesteht er später ein, habe jedoch nie auf Menschen geschossen. Als im ersten Balkankrieg in seiner Kompanie die Cholera ausbricht, bestellt er eine Wagenladung Knoblauch. Zudem verabreicht er seinen Kameraden Weinstein und abgekochtes Wasser. Die Kranken kommen wieder auf die Beine... Zudem behandelt er die Frontkämpfer erfolgreich bei Typhus, Ruhr und anderen Erkrankungen. Bei einem Gefecht wird er schwer verletzt und gibt kein Lebenszeichen mehr von sich. Seine Kameraden beschließen, ihn dennoch mitzunehmen, was ihm das Leben rettet. Er liebte seine Kameraden und sie ihn.
Mit seinem Namen ist zudem der Erhalt des Geburtshauses des Ideologen und Organisators der bulgarischen Revolution während der osmanischen Fremdherrschaft – Wassil Lewski verbunden. 1933 ist Dimkow Kommandeur des 21. Infanteriebataillons in Karlowo. Das Gebäude ist in schlechtem Zustand, soll abgerissen werden und einer neuen Straße weichen. Allerdings setzen sich Dimkow und der bulgarische Spielfilmpionier Wassil Gendow für den Erhalt des historischen Gebäudes ein und erwirken dessen Restaurierung. In Warna wiederum engagiert er sich als Kommandeur des achten Küstenregiments dafür, eine brache Gegend in Nachbarschaft des Asparuch-Walls in einen Park zum Ruhme der bulgarischen Geschichte umzugestalten. In Swischtow unterstützt er die Initiative zur Restaurierung des Radetzki-Dampfers, der eng mit dem Aprilaufstand von 1876 verbunden ist.
Aufgrund seiner republikanischen Anschauung wird er 1936 in die Reserve geschickt. Nun setzt er sein Wissen und seine Kraft in einem anderen Betätigungsfeld ein – als Heilpraktiker. In den Folgejahren erhalten viele Menschen von ihm die wertvollste Gabe – Gesundheit. Man geht davon aus, dass über 100.000 seinen Rat gesucht haben. Allerdings hat er damit keinen Reichtum angehäuft. Er stand den Menschen stets unentgeltlich zur Seite.
Dimkows Erbe ist in der dreibändigen Ausgabe "Bulgarische Volksmedizin" zusammengefasst. Von ihm stammen u.a. auch die "Augendiagnostik" und "Hygiene und Heilung der Seele".
Übersetzung: Christine Christov
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