Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Milenas Handschuhe – ein Schmuckstück für die Hände jeder Frau


Milena Stefanowa begann schon als Schülerin zu stricken, begeistert von der Begabung ihrer Mutter und Großmutter. Ihren Sinn für das Schöne und Filigrane übertrug sie auf all den verschiedenen Strickereien und Taschen, die sie Freunden geschenkt hat, bis sie eines Tages den Mut fasste, ihre Handarbeiten auch einem breiteren Publikum vorzustellen. Selbst für Milena unerwartet, fanden ihre Modelle Gefallen und das war für sie der Ansporn, ständig neue zu entwickeln. Besonders geschätzt sind die von ihr gestrickten Handschuhe wegen der interessanten Modelle und den frischen Farbkombinationen.

In meinem Bewusstsein entsteht ein Modell, ich habe gewisse Vorstellungen und stricke drauf los, einfach so, ohne Vorlage. Während des Strickens entsteht dann etwas völlig anderes, als ich es mir anfangs vorgestellt habe“, erzählt Milena Stefanowa von der Art, wie sie arbeitet. Und gibt zu, dass es insbesondere bei Handschuhen nicht so gut ist, weil sie den zweiten Handschuh oft nicht so wie den ersten stricken kann. Erst später begann sie, sich die Muster aufzuschreiben, so dass sie die Modelle wiederholen kann. Bei manchen braucht sie nicht mehr auf die Vorlage gucken, so oft hat sie sie schon nachgestrickt.

Die meisten Modelle habe ich mir ausgedacht, bei anderen habe ich die Idee woanders gesehen, dann aber etwas Eigenes hinzugefügt.“

Milena gesteht, dass sie früher oft Fehler gemacht hat, unendlich viele Male etwas gestrickt und dann wieder aufgeribbelt hat, bis das entstanden ist, was sie sich vorgestellt hat. Sie experimentiert gern mit Farben, Strickmustern und Wollarten und das Einzige, was ihr nicht reicht, ist die Zeit.

Für ein Paar Handschuhe brauche ich ungefähr zwei Tage und wenn ich alle Modelle stricken wollte, die ich mir ausgedacht habe, würde ich bestimmt ein Jahr brauchen“, sagt Milena. Sie hat vor, sogar im Sommer Handschuhe zu stricken, um die große Nachfrage zufriedenzustellen und um den Menschen Freude bereiten zu können.

Ich trage mein Strickzeug, verschiedene Garne und Stricknadeln, ständig mit mir herum, egal wo ich hingehe oder fahre, denn wer weiß, was mir in den Sinn kommt“, lacht Milena.

Die junge Frau hat eigentlich kein Lieblingsmodell Handschuhe. Wegen der fehlenden Zeit, strickt sie vorwiegend drei Modelle.

Das eine Paar Handschuhe ist mit feinen Blättern aus Satin, kleinen Knöpfen, Schmuckperlen und anderen Verzierungen. Es ist nicht so sehr für den Winter gedacht, denn sie spenden nicht so viel Wärme. Dafür sehen sie an den Händen der Frau wie Schmuckstücke aus“, sagt Milena voller Stolz. „Das andere Paar Handschuhe habe ich „Drachenschuppen“ genannt. Ich mag dieses Modell sehr. Diese interessante Stricktechnik ist in Bulgarien nicht sehr verbreitet.

Milenas drittes Handschuhmodell besteht aus konzentrischen Kreisen. Sie sehen wie Sonnen oder wie Mandalas aus. Jeder kann sie deuten, wie er will.

Die größte Genugtuung für die Meisterin bringt ihr die Freude der Menschen und ihr glückliches Gesicht, wenn sie ihre Handschuhe, mit viel Liebe und Fantasie gestrickt, in den Händen halten. Sie wünscht sich, dass die Menschen die Handarbeit mehr beachten und wertschätzen.

Es gibt viele Frauen, die wie ich zu Hause wertvolle Handarbeiten anfertigen. Doch der Markt ist überschwemmt von billigen Waren aus China und die meisten von uns geben Geld für Minderwertiges aus, anstatt etwas zu kaufen, das für sie persönlich angefertigt wurde“, bedauert Milena, die fest überzeugt ist, dass die Künstler, die Einzelstücke anfertigen, darin viel positive Energie und Liebe einbringen, die die Menschen spüren, wenn sie das speziell für sie Angefertigte tragen.

Die stilvollen Handschuhe von Milena Stefanowa sind so etwas Spezielles und eine Möglichkeit, etwas Farbe in den grauen winterlichen Alltag zu bringen.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv

mehr aus dieser Rubrik…

Die Bewohner des Dorfes Welitschka sind stolz auf ihre zwei hundertjährigen Eichen

Es gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..

veröffentlicht am 13.10.24 um 09:40

Jagdsaison in den Rhodopen startete mit Abschuss eines Albino-Ebers

In der Nähe des Dorfes Ljubtschabei Dospat wurde ein einzigartiges Exemplar erlegt - ein drei Jahre alter, vollkommen weißer Eber. Der unglaubliche Treffer ereignete sich gleich am ersten Tag der neuen Jagdsaison, berichtete der örtliche..

veröffentlicht am 13.10.24 um 08:35

Kürbisfantasien in Sewliewo

Sewliewo gilt als „Reich der Kürbisse“. Die köstliche Frucht wird in diesem Teil Nordbulgariens in Hülle und Fülle angebaut. Es ist also durchaus kein Zufall, dass die Einheimischen dem Kürbis ein eigenes Festival gewidmet haben, das im Rahmen der..

veröffentlicht am 12.10.24 um 11:25