Jawor Nedeltschew aus Silistra beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Tourismus. Momentan ist er in einem großen Ferienresort in Warna als Housekeeping Manager tätig, was ihn nicht daran hindert, auch für seine Bienenstöcke zu sorgen.
„Tourismus und Imkerei sind die zwei Tätigkeiten, die ich in den letzten Jahren erfolgreich zu vereinen versuche“, erzählt Jawor Nedeltschew und ergänzt, dass er sich 16 Jahre lang mit Kreuzfahrten auf Hoher See und weitere 4 Jahre mit Flusskreuzfahrten beschäftigt hat.
Die Imkerei habe es ihm aber angetan und das war auch der Grund für seine Rückkehr nach Bulgarien. „Zunächst sollte es einfach ein Hobby sein, doch dann ist daraus auch ein Unternehmen geworden. Inzwischen habe ich 200 Bienenfamilien“, erzählt Jawor stolz und präzisiert, dass sich seine größte Bienenbeute im Dorf Owtschaga, in der Nähe von Prowadia befindet. Er produziert in der Regel Akazien- und Lindenblütenhonig. Durch die mobile Bienenzucht gelingt es ihm, zusätzlich 2-3 verschiedene Honigsorten herzustellen. Sein Honig enthält Linde, Sonnenblume, Gewöhnliche Eselsdistel, was typisch für die Region ist, in der der Honig gewonnen wird. Nebenbei stellt er Bienenbrot, Propolis und andere Bienenprodukte her.
Die Imker haben es in den letzten Jahren nicht leicht. Deshalb besteht EU-Agrarkommissar Phil Hogan darauf, dass der Haushalt für die Imkerei in der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik von 36 auf 62 Mio. Euro aufgestockt wird.
„Jeder, der sich mit Imkerei befasst weiß, wie schwer es ist, eine Bienenfarm zu gründen. Es sind sehr viele Investitionen nötig, die man zuerst allein aufbringen muss, ehe man sich für Subventionen bewerben kann“, erklärt Jawor Nedeltschew. „Es ist ein schwieriger Markt und setzt voraus, dass der Produzent einen für seine Region typische Honigsorte bieten kann. In meinem Fall ist es so, dass als Akzent in meinem Honig immer die Gewöhnliche Eselsdistel vorkommt.“
Durch verschiedene EU-Programme wird versucht, jungen Farmern unter die Arme zu greifen. Auch Jawor hat davon profitieren können. Wie steht es um den bulgarischen Honig, dem nachgesagt wird, dass er einzigartig sein soll?
„In den Jahren, in denen ich mit den Kreuzschiffen unterwegs war, habe ich mich in jedem Land, das wir angesteuert haben, erkundigt, welcher Honig dort hergestellt wird und ob es auch bulgarischen Honig zu kaufen gibt. Bezüglich Kräutervielfalt steht Bulgarien an dritter Stelle in der Welt. Es ist eines der weltweit größten Hersteller von Kräutern und ätherischen Ölen. Der bulgarische Honig enthält diese breite Palette an Heilpflanzen. Deshalb wird er in Europa gekauft, um den dortigen Honig aufzuwerten, der in der Regel aus einer Monokultur hergestellt wird.“
Der Honig von Jawor Nedeltschew findet Absatz in Bulgarien, aber auch in Deutschland. In dieser Hinsicht kann er als erfolgreicher Geschäftsmann bezeichnet werden. Wie schätzt er die Perspektiven für den bulgarischen Tourismus ein?
„Nach allem, was ich in der Welt gesehen habe, wage ich zu behaupten, dass Bulgarien das schönste Land ist! Wir haben eine wunderbare Natur, Zugang zum Meer, genügend gute Wintersportzentren und eine sehr große Vielfalt an Mineralwasserquellen – insgesamt 520. Der Ergiebigkeit nach ist Bulgarien bei Mineralwasser hinter Island mit 5000 l pro Sekunde. Nicht zu vergessen ist die gute geografische Lage in Europa. All das sind sehr gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Tourismusbranche. Trotzdem muss ich zugeben, dass wir noch sehr viel leisten müssen, um die Ergebnisse zu erreichen, die ich bei meinen Auslandsreisen gesehen habe. Wir brauchen mehr Erfahrung und gut ausgebildete Kader. Jeder Hotelier sollte sich die Zeit nehmen und Mittel bereitstellen, um junge Leute, die diesen Berufsweg gehen wollen, adäquat auszubilden.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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