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Todor Bakardschiew: Die Teilnahme am Cincinnati Jazz Festival und der Preis sind eine Inspiration für uns

Foto: личен архив

Die erste Ausgabe des Cincinnati Public Schools International Jazz Festival ist vor wenigen Tagen zu Ende gegangen. Daran haben sich 22 Schulorchester aus den USA und die Jazz Band der Nationalen Musikschule „Ljubomir Pipkow“ und ihr Leiter Todor Bakardjiev (Trompete) beteiligt. Das ist übrigens die einzige ausländische Musikformation, die am Festival teilgenommen hat.

Die Einladung kam von  Dr. Isidore L. Rudnick, Posaunist, Komponist, Dirigent und Initiator des Festivals, einem Musiker, der sich der Musik und den jungen Musikern verschrieben hat.

Dr. Isidore L. Rudnick war 2018 in Bulgarien, um eine Meisterklasse für Improvisation und Orchesterspiel für Schüler der Nationalen Musikschule und der Musikhochschule „Pantscho Wladigerow“ zu leiten. Anfang 2019 war er erneut für eine Meisterklasse in Bulgarien, dieses Mal zusammen mit der Big Band Clark Montessori High School. Das von Rudnick dirigierte Orchester hatte Konzerte in Plowdiw und Stara Sagora. Solisten waren junge bulgarische Jazz-Interpreten.

Das Festival in Cincinnati war eine großartige Chance für die jungen bulgarischen Musiker. Parallel dazu haben bekannte Jazzmusiker aus den USA wie Melissa Aldana (Saxophon), Chris Berg (Kontrabass), Shamie Royston (Klavier) und Art Gore Meisterklassen geleitet.

Eine Meisterklasse hatte auch Todor Bakardjiev. Über die Teilnahme des bulgarischen Orchesters am Wettbewerbsprogramm und am Abschlusskonzert berichtet er folgendes:

Im Wettbewerb haben wir uns mit Moanin von BobbyTommons, Summertime von Gershwin und Sing, Sing, Sing von Benny Goodman beteiligt und am Abschlusskonzert mit Werken, die für eine Big Band geeignet sind. Obwohl wir eine kleine Formation sind, ein Saxophon, zwei Posaunen, drei Trompeten, Kontrabass, Schlagzeug und Gitarre, haben wir mehrere Stücke gespielt, die für große Orchester bestimmt sind. Trotzdem ist uns ein großes Klangvolumen gelungen und das brachte uns den Preis für eine herausragende Darbietung. Die musikalische Ausbildung in den USA unterscheidet sich von dieser in Bulgarien. Dort wird Wert auf das Zusammenspiel gelegt. Es ist eine Inspiration für uns, auch in der Ausbildung in Bulgarien darauf Wert zu legen, denn es ist besonders wichtig den Kindern das Spiel im Orchester beizubringen. Die Praxis beweist, dass bekannte Solokünstler Konzertmeister waren oder im  Orchester musiziert haben“, sagt Todor Bakardjiev und fügt hinzu, dass in der Musikausbildung jeder Stil seine Daseinsberechtigung hat. „Schließlich leben wir im 21. Jahrhundert und es werden ständig Musikstile kombiniert“, sagt er.

„Das wichtigste, was ich meinen Schülern beibringen will, ist, ihren Individualismus zu überwinden, wenn sie gemeinsam spielen. Jeder hat seinen Platz und kann als Solist auftreten. In der übrigen Zeit aber muss er an das Ganze denken, an das Ensemble. Außerdem möchte ich sie erziehen, sich gegenseitig zu achten. Bei den Musikern ist immer der Wettbewerb mit im Spiel. Für mich persönlich war das hinderlich. Natürlich ist es gut, wenn es Konkurrenz gibt, doch sollte sie nicht zu sehr im Vordergrund stehen. Ich mag es sehr, mit Kindern zu arbeiten, weil es reine Seelen sind. Sie denken nicht viel über ihre Worte nach, sie sind direkt, so dass man immer weiß, was ihnen im Moment vorschwebt. Diese reine Form der Kommunikation gefällt mir am meisten. Sie werden durch mich motiviert und ich motiviere mich durch sie. Es ist eine wunderbare Wechselwirkung. “

Übersetzung: Georgetta Janewa

Autor: Privatarchiv



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