Dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk kommt im Leben und Schaffen des Komponisten Dimitar Nikolow eine extrem wichtige Rolle zu. Er gehört zu den wenigen Kollegen, die wir zu Recht als Doyens der Musikredaktion von Radio Bulgarien bezeichnen können. Im Laufe von fast 40 Jahren hat er als Musikredakteur und Autor von Programmen beim Bulgarischen Nationalen Rundfunk gearbeitet und Musikwerke komponiert, die zum Repertoire von Sinfonieorchestern und gemischten Chören gehören. Musik und Radio sind für Dimitar Nikolow auf das Engste miteinander verknüpft. „Ich habe meine gesamte Berufskarriere bei Radio Bulgarien verbracht“, sagte er. Nachdem er im Jahr 1971 die Musikakademie „Prof. Pantscho Wladigerow“ absolviert hat, wurde bei Radio Bulgarien ein Wettbewerb für einen Musikredakteur ausgeschrieben. Dimitar Nikolow hat ihn gewonnen, wurde sofort eingestellt und hat Radio Bulgarien bis zum Renteneintritt im Jahr 2009 nicht verlassen.
„Obwohl ich im Laufe der Jahre viele verlockende Angebote bekommen habe, haben mich zwei wichtige Dinge beim Bulgarischen Nationalen Rundfunk gehalten - die großartigen begabten und extrem intelligenten Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe sowie die Tatsache, dass ich Zugang zu Musik aus Bulgarien und der ganzen Welt hatte. Ich bin Komponist und das hat mich interessiert. Ich habe vieles im Laufe der Arbeit lernen müssen, denn meine Ausbildung war eine musikalische und nicht auf Medien, den Rundfunk, ausgerichtet. Ich war damals an die 25 Jahre alt. Andere Musikredakteure, 20-30 Jahre älter als ich waren, haben mich ausgebildet, im Studio zu arbeiten.“
Dimitar Nikolow sagt, dass sich der Rundfunk jetzt wesentlich von dem unterscheidet, was er zu Beginn seiner Karriere war. „Das, was allen Programmen gemeinsam war, waren die viele Musik und die wertvollen und interessanten Kultursendungen.“
„Radio Bulgarien war ein synthetisiertes Programm. Denn es hat alle wichtigen Informationen über Bulgarien, die in anderen Programmen 24 Stunden lang gesendet wurde, in einem ein - bis dreistündigen Programm erfasst, das für konkrete Hörer gedacht war - auf Bulgarisch, Französisch, Englisch oder in anderen Sprachen. Das ist eine ziemlich komplizierte journalistische Aufgabe, die die Kollegen blendend gemeistert haben.“
Dimitar Nikolow ist auch als Komponist bekannt. Er bevorzugt große musikalische Formen, die er mit Kurzgeschichten in der Literatur vergleicht. Sie sind das Ergebnis von viel Konzentration, Arbeit und schlaflosen Nächten:
„Inspiration ist nur das Samenkorn, die Idee, das sich dann durch Erfahrung und Disziplin entfaltet. Aber in Bulgarien gibt es keinen Komponistenberuf. Auch jetzt nicht“, sagt Dimitar Nikolow.
Sein kreatives Porträt wäre ohne Borjana Schelewa nicht vollständig, die ihm sowohl im Leben als auch bei der Arbeit im BNR eine treue Weggefährtin war. Sie ist eine begabte Journalistin mit einem feinen Sinn für die Melodie der Worte. Auch sie hat im Jahr 2000 mit der bulgarischen Redaktion von Radio Bulgarien zusammengearbeitet:
„Die Atmosphäre war super, die Kollegen haben sich glänzend verstanden. Die Sendungen von Radio Bulgarien waren sehr beliebt. Ich habe mit Leuten im Ausland gesprochen, die uns damals aktiv zugehört haben. Die Bewertungen waren ausgezeichnet. Über Radio Bulgarien kann ich nur das Beste sagen, es hat sich durch außergewöhnliche Kollegialität, Professionalität und gute Ergebnisse ausgezeichnet“, so Borjana Schelewa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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