Die Anfang des Sommers unterzeichnete Absichtserklärung zwischen der EU und Aserbaidschan kann Europa die Lieferung von bis zu 20 Milliarden Kubikmeter aserbaidschanisches Gas pro Jahr garantieren. Nach der Fertigstellung der Gasverbindung zwischen Bulgarien und Griechenland könnten die Lieferungen von Gas aus Aserbaidschan für Bulgarien auf eine Milliarde Kubikmeter erhöht werden, bei geplanten 600 Millionen Kubikmeter für dieses Jahr. In einem Interview für Radio Bulgarien erklärte der Botschafter Aserbaidschans, Hüseyn Hüseynov, dass sein Land seit mehr als 17 Jahren Gas und Öl in die EU verkaufe und liefere. Er erinnerte daran, dass zwischen Bulgarien und Aserbaidschan bereits 2013 ein Abkommen über die Zustellung von Gas für die nächsten 25 Jahre unterzeichnet wurde.
„Gas aus Aserbaidschan kommt seit dem 31. Dezember 2020, doch da die Verbindungsleitung zu Griechenland noch nicht fertiggestellt ist, ist der volle Umfang immer noch nicht erreicht“, stellt Botschafter Hüseyn Hüseynov kar und fügt hinzu, dass Bulgarien seit dem 1. Juli täglich 2,6 Kubikmeter Gas erhalte und bis Jahresende der volle Umfang von insgesamt 600 Kubikmeter erreicht sein werde.
„Aserbaidschan hat seit Beginn der Energiekrise aus mehreren Ländern Anfragen für Gaslieferungen und die Erhöhung bereits vereinbarte Mengen erhalten. Mit dem in diesem Jahr mit der EU unterzeichneten Abkommen über eine strategische Energiepartnerschaft wird Aserbaidschan die Gaslieferungen nach Europa erhöhen“, versichert der Botschafter Aserbaidschans in Sofia. „Es ist geplant über die Transadriatische Gaspipeline eine Milliarde Kubikmeter nach Bulgarien zu liefern, die gleiche Menge nach Griechenland und acht Milliarden Kubikmeter nach Italien. Wir werden die Kapazitäten erhöhen, sodass wir eine Gasversorgung von 20 Milliarden Kubikmetern pro Jahr für die EU erreichen.“
Bulgarien und Aserbaidschan begehen in diesem Jahr den 30. Jahrestag seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Botschafter Hüseyn Hüseynov schätzt diese drei Jahrzehnte als erfolgreich ein und würdigt Bulgarien als einen Freund und Partner auf internationalem Niveau.
„Historisch gesehen waren die Beziehungen zwischen den beiden Nationen immer freundschaftlich. In Aserbaidschan wissen die Menschen viel über die Bulgaren, aber leider gibt es immer noch nicht genug Informationen über die Aserbaidschaner in Bulgarien“, bedauert der Botschafter. „Viele Menschen wissen beispielsweise nicht, dass Aserbaidschan, bevor es ein islamisches Land wurde, zu Beginn des 4. Jahrhunderts das Christentum angenommen hat. Aserbaidschan ist auch die erste demokratische Republik in der muslimischen Welt. Die Frauen sind seit 1919 wahlberechtigt“, informiert der Botschafter und weist darauf hin, dass Aserbaidschan und Bulgarien ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit in einer Reihe von Bereichen wie Tourismus, Landwirtschaft, Verkehr, Informationstechnologie haben. 2021 habe der Handel zwischen den beiden Ländern mehr als 98 Millionen US-Dollar erreicht. „Wir werden uns auch künftig um eine dynamischere Entwicklung bemühen", versichert der aserbaidschanische Botschafter in Sofia Hüseyn Hüseynov.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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