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Verschlechtertes Businessklima wegen der Krise in Bulgarien

Laut einer Untersuchung des Nationalen Meinungsforschungsinstituts über das Businessklima in Bulgarien, die unter den Teilnehmern an der Plowdiwer Herbstmesse im September durchgeführt wurde, ist eine deutliche negative Tendenz in dieser Richtung zu verzeichnen.

Im Vergleich zum Jahr davor, denken sechs mal weniger Unternehmen, dass die Geschäftsbedingungen in Bulgarien besser werden. Im letzten Jahr haben 36 Prozent der Unternehmer daran geglaubt. An die Befragung haben 430 bulgarische und ausländische Firmen teilgenommen. Sie kommen meistens aus dem Handel, Maschinenbau, Lebensmittel- und Bekleidungsindustrie, aus dem Bau, dem Dienstleistungsbereich, Transport, Finanzen und Landwirtschaft. Fast ein Drittel von ihnen sind rein bulgarische Unternehmen ohne fremde Beteiligung.

Die meisten Unternehmer haben angegeben, dass sie das Ende der Krise nicht voraussehen können, 18 Prozent glauben daran, dass sie auch im nächsten Jahr andauern wird. Etwa 10 Prozent sind der Meinung, dass sie noch ein bis zwei Jahre dauern wird und nur ganz wenige, ca. fünf Prozent der Befragten denken, dass in einem halben Jahr alles vorbei sein wird. Die herrschende Meinung ist, dass es an Märkten fehlt. Als weitre Schwachpunkte wird der unlautere Wettbewerb und die fehlenden Investitionen bezeichnet. Dafür sind die fehlenden Arbeitskräfte und die schlechte normative Basis in den Hintergrund gerückt.

Auch die Korruption unter den Verwaltungsangestellten besonders im Bereich der Energie und der Dienstleistungen wird als Problem hervorgehoben. Am meisten sei die Krise bei den geringeren Umsätzen der Firmen und bei der gegenseitigen Verschuldung unter den einzelnen Unternehmen zu spüren, so die Befragten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen haben ausstehende Beträge bei ihren Partnern. Die Studie hat gezeigt, dass die Strategie zur Bewältigung der Krise im Moment vor allem in Einfrieren der Gehälter und Ausstehen von Investitionen Ausdruck findet.

Radikale Maßnahme wie Personalkürzungen, Reduzierung der Arbeitszeiten, Zwangsurlaub oder gar Schließen der Betriebe werden selten angewandt. Die Unternehmer befürworten die meisten Maßnahmen der Regierung. Eindeutig sind aber die Befragten gegen die Erhöhung des Rentenalters. Nach Meinung der Soziologin Tedi Angelowa aus dem Nationalen Meinungsforschungsinstituts, seien die Unternehmen in Zeiten der Krise eher dazu geneigt, eine direkte Einmischung des Staates zu akzeptieren.
"Man spürt überall die Krise", sagte sie. "Man weiß auch nicht, wie lange sie andauern wird. Es werden auch konkrete Maßnahmen vom Staat erwartet. Man muss nur die Balance zwischen den Erwartungen und der Realität finden. Besondere Aufmerksamkeit brauchen die Klein- und Mittelbetriebe in Bulgarien, weil sie bislang nicht ausreichend Unterstützung vom Staat bekommen haben".

"Es ist sehr gut, dass die Unternehmen die aktive Beteiligung des Staates sich wünschen", sagte der Soziologe Hristo Solunow. "Nun wollen die Unternehmer, dass der Staat handelt, im letzten Jahr standen nur die Antikorruptionsmaßnahmen im Vordergrund".

"Wenn im letzten Jahr man eine weitere Entwicklung anstrebte, ist nun die Überlebensstrategie an der Tagesordnung. Es hat eine dynamische Veränderung stattgefunden", meint abschließend Iwajlo Hristow.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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