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Regierung und NGOs wollen mehr Lebensqualität für Kinder schaffen

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Regierung und nichtsstaatliche Organisationen diskutieren über Kinder- und Familienpolitik in Bulgarien.
Schutz der Kinderrechte in Bulgarien, Integration der geistig und körperlich behinderten Kinder in die reguläre Schule, allmähliche Umwandlung der staatlichen Waisenheime in Häuser familiären Typs und aktive Politik zur Entwicklung von Pflegeeltern in Bulgarien. Das waren die Schwerpunkte des Treffens der Vereinigung „Eltern“, UNICEF-Bulgarien und des Nationalen Kindernetzes mit dem Regierungschef Bojko Borisow und Vertretern der sozialen, Bildungs- und Gesundheitsministerien. Anlass für das Treffen war der erste Jahrestag der Verabschiedung der UNO-Konvention für die Rechte der Kinder sowie die von der Regierung übernommene Verpflichtung, aktive Kinder- und Familienpolitik in Bulgarien zu betreiben.

„Wir haben sehr akute Probleme der Kinder und Familien aufgeworfen“, sagte der Leiter des Nationalen Kindernetzes Georgi Bogdanow. „Bulgarien trat der UNO-Konvention 1991 bei, aber das Kinderschutzgesetz wurde erst im Jahre 2000 verabschiedet und Bulgarien begann die Prinzipien der Konvention wirklich anzuwenden. Wir hegen große Hoffnungen wegen der neuen Regierung in Bezug auf die Kinder- und Familienpolitik. Wir arbeiten mit dem Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik, der staatlichen Agentur für Kinderschutz, dem Bildungs- und dem Gesundheitsministerium zusammen. Wir haben den Premierminister darauf hingewiesen, dass die Kinderarmut in Bulgarien bei über 17 % liegt. Es ist die höchste Kinderarmut in der Europäischen Union. Wir hoffen zusammen mit der neuen Regierung für die Erhöhung des Standards und der Qualität des Lebens der Kinder in Bulgarien zu arbeiten. Ein weiteres ernstes Problem, das wir beim Treffen mit dem Premierminister aufwarfen, ist die Bildung. Für uns ist es wichtig die Ganztagsschule für alle Kinder bis zur 7. Klasse einzuführen und zu garantieren. Bei der Kindergesundheit haben wir ebenfalls unsere Anforderungen formuliert, vor allem bei der Prävention und der Schülergesundheit. Mit dem Premierminister haben wir auch über die allmähliche Schließung der Weisenheime gesprochen. Wir meinen, dass es nicht normal ist in einem Staat, wie Bulgarien, der Teil der Europäischen Union ist, große Wohnheime für Waisenkinder zu haben, in denen die Kinder ernste Probleme in ihrer Entwicklung und beschränkte Kontakte mit der Außenwelt haben. Wir hegen große Hoffnungen auf die Durchführung einer großen Reform der Kinder- und Familienpolitik in Bulgarien.“

Die Haltung der Regierung wurde von der stellvertretenden Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik Valentina Simeonowa folgendermaßen formuliert:
„Wir streben eine integrierte Politik an, gleiche Ziele für alle Ministerien und nichtstaatlichen Organisationen“, sagt Valentina Simeonowa. „Bisher war die Kinder- und Familienpolitik bei uns fragmentarisch. Sporadisch wurde etwas auf dem Gebiet der Bildung, der Sozialpolitik, der Kindergesundheitsfürsorge gemacht. Bulgarien hat leider ein sehr breites Netz von speziellen Einrichtungen für Waisenkinder geerbt. Wir haben weiterhin 138 solche Einrichtungen für Kinder ohne Eltern. In ihnen sind über 7000 Kinder untergebracht – eine außerordentlich große Zahl für ein Land wie Bulgarien. Wir planen in den nächsten drei Jahren wenigstens zehn solche Einrichtungen zu schließen. Dafür haben wir im Operationellen Programm „Regionale Entwicklung“ 20 Millionen Euro vorgesehen, die wir für den Aufbau einer sozialen Infrastruktur neuen Typs brauchen; es geht um Familienhäuser oder Unterbringungszentren familiären Typs, in denen die Waisenkinder modern betreut werden. In ihnen werden ausgebildete Profis arbeiten – Psychologen und Sozialarbeiter und wir werden diesen Kindern neue Lebensqualität ermöglichen. Der Umstrukturierungsprozess der Waisenhäuser wird durch eine ernste Entwicklung der Pflegefamilien als Alternative für die Waisenhäuser begleitet werden. Die Gelder für diese Politik sind für die nächsten drei Jahre gesichert.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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