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Bulgarien strebt EU-weit die niedrigsten Steuersätze an

„Ein ausgeglichener Haushalt ist einerseits eine Voraussetzung für den Beitritt zur Eurozone und gewährleistet andererseits niedrige Steuerlasten“, sagte Finanzminister Simeon Djankow während der Jahrestagung des Bulgarischen Wirtschaftsforums.
Foto: Tanja Harisanowa
Laut Exportbericht der Weltbank gäbe es in Bulgarien erste Anzeichen für eine Stabilisierung der Wirtschaft. Seit September vergangenen Jahres produziere das Land mehr Waren für den Export. Zudem verzeichneten die Zinssätze der Banken seit 16 Monaten ein Rekordtief. Das sagte Finanzminister Simeon Djankow während der Jahrestagung des Bulgarischen Wirtschaftsforums zu wirtschaftsrelevanten Problemen nach der Krise. „Für mich“, so Djankow, “gibt es nur eine Vision - das Land auf europäischen Durchschnittskurs zu bringen.“ Dabei nannte der Ressortchef zielorientiert drei Hauptfaktoren. Zunächst einen ausgeglichenen Haushalt.

„Ein ausgeglichener Haushalt ist einerseits eine Voraussetzung für den Beitritt zur Eurozone und gewährleistet andererseits niedrige Steuerlasten“, argumentiert Finanzminister Djankow. „Zweitens streben wir EU-weit die niedrigsten Steuersätze an. Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass das Land um das europaweit beste Geschäftsklima bemüht ist. Im Gegensatz zu unseren unmittelbaren Nachbarn und vielen anderen Staaten wollen wir gegenwärtig Steuererhöhungen vermeiden und die Steuerlasten künftig senken. Und drittens wollen wir gegen Schattenwirtschaft und Schmuggel vorgehen. Die Schattenwirtschaft hofft auf ein Erschlaffen des Reformeifers der Regierung, wobei sie mit Sicherheit enttäuscht werden wird. Indem wir illegalen Wirtschaftspraktiken einen Riegel vorschieben, schaffen wir mehr Raum für die Realwirtschaft und ausländische Investoren, die sich dann nicht mehr gegen unloyale Konkurrenz erwehren müssen.“

Ministerpräsident Bojko Borissow erläuterte, warum ein ausgeglichener Haushalt so wichtig ist:
„Mit einem Haushaltsdefizit von über drei Prozent brauchen wir uns erst gar nicht um einen Beitritt zur Eurozone bewerben. Jegliches Vorgehen, das Defizite verursacht, ist verantwortungslos gegenüber der kommenden Generation. Für mich als Politiker ist ein schneller Eurozonenbeitritt nicht unbedingt von Vorteil, da sich die Einführung des Euro zunächst negativ auf den Markt auswirkt. Wie alle anderen Staaten müssen auch wir diesen Weg gehen.“

Bulgarien ist ein Bestandteil europäischer Politik und Strategien. In Umsetzung der Strategien sei die Kompetenz der Wirtschaft gefragt, vor allem zu Fragen internationaler Zusammenarbeit, erklärte seinerseits Wirtschafts- und Energieminister Trajtscho Trajkow. Die Unternehmen, so Trajkow, müssten vorausschauend planen. Einige Thesen, Bulgarien in ein regionales Energiezentrum zu verwandeln, könnten überdacht werden, fügte Trajkow hinzu. So könnte man allein durch die Isolierung von 75.000 Plattenbauten rund 5.000 Megawattstunden Strom sparen, was der Leistung von 2,5 Atomkraftwerken „Kosludui“ entspricht, fügte Minister Trajkow hinzu.

Laut Ministerpräsident Bojko Borissow wolle Bulgarien zu einem regionalen Energiezentrum aufsteigen, was allerdings seinen Preis habe, der zudem von allen getragen werden müsse. 

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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