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Die Mehrheit der Bulgaren begreifen das reale Risiko einer HIV-Ansteckung immer noch nicht

Die Tätigkeiten im Rahmen des Nationalen Anti-AIDS-Programms des Gesundheitsministeriums laufen in 19 von insgesamt 28 Landesbezirken.
Foto: BGNES
21 Jahre nachdem die Weltgesundheitsorganisation den 1. Dezember zum Tag der weltweiten Bekämpfung von AIDS erklärte, geht der Kampf mit dieser Krankheit weiter. Die Zahl der HIV-Infizierten wächst weiter und hat die Zwei-Millionen-Grenze überschritten. Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer einsetzenden AIDS-Epidemie in einigen osteuropäischen und mittelasiatischen Ländern. Die meisten AIDS-Kranken sind in Russland und der Ukraine. Zu den Problemstaaten gehört auch Moldawien.

Die Gesamtzahl der AIDS-Kranken in Bulgaren ist laut den Daten des Gesundheitsministeriums knapp über Tausend. Von dort verlautete außerdem, dass die Zahl der Menschen, die diese Krankheit in sich tragen, mindestens vier Mal größer ist. Der Grund dafür ist das Fehlen von sichtbaren Symptomen der Krankheit im Laufe von 5 und 10 Jahren. Das macht sie außerordentlich hinterhältig. Für AIDS gibt es keine effektive Heilung, sondern nur eine Behandlung, die das Leben verlängert und ihm eine bessere Qualität gibt. Je früher die Krankheit entdeckt wird, um so größer sind die Behandlungschancen und die Möglichkeit ihre Verbreitung zu unterbinden.

Die AIDS-Behandlung wird in Bulgarien voll vom Staat übernommen und kostet mehrere Tausend Euro jährlich, sagte Dr. Tonka Warlewa, die das Programm „Prävention und Kontrolle von HIV/AIDS“ im bulgarischen Gesundheitsministerium leitet. Ein Problem für unser Land ist ihr zufolge die immer noch von der Mehrheit der Menschen nicht begriffene reale Ansteckungsgefahr, wegen des Unwillens Präservative zu nutzen und des sinkenden Alters der ersten Geschlechtskontakte. Dr. Tonka Warlewa berichtet, dass ein großer Teil der HIV-Positiven zufällig entdeckt wurden, z.B. bei Untersuchungen vor planmäßigen Operationen. Die meisten HIV-Träger in Bulgarien sind weiterhin die Drogenabhängigen, die an der Nadel hängen, und die Homosexuellen. Es überwiegen die Männer und die Krankheit ist am meisten in den Großstädten Sofia, Plowdiw, Varna und Burgas verbreitet, von denen zwei an der Schwarzmeerküste liegen. Fast 60 Prozent der neuentdeckten HIV-positiven sind junge Menschen unter 30. Sie wurden meistens während der diesjährigen Anti-AIDS-Kampagne an der bulgarischen Schwarzmeerküste entdeckt. Die mobilen Punkte für kostenlose und anonyme AIDS-Untersuchungen wurden in diesem Sommer von 5.000 Menschen besucht. Es wurden auch viele Präservative und Informationsmaterialien verteilt. Solche gibt es auch im Zusammenhang mit dem Welt-AIDS-Tag. Bulgarien wird bis Ende 2011 vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria 3,2 Millionen Euro erhalten.

„Die Tätigkeiten im Rahmen des Nationalen Anti-AIDS-Programms des Gesundheitsministeriums laufen in 19 von insgesamt 28 Landesbezirken“, erläutert Dr. Tonka Warlewa. „Es geht um die Prävention und Kontrolle der am meisten gefährdeten Gruppen und das Gesundheitsministerium hat gegenwärtig Verträge mit 34 nichtstaatlichen Organisationen, die mit solchen Gruppen arbeiten. Außerdem wird die Zahl der Zentren für anonyme und kostenlose AIDS-Untersuchungen und –konsultationen erhöht werden, die sich als sehr effektiv herausgestellt haben. Mehr als 2/3 der neuentdeckten HIV-Positiven wurden in diesen Zentren entdeckt. Außerdem werden wir weiter die regionalen Inspektionen für Schutz und Kontrolle der öffentlichen Gesundheit unterstützen und sie aktiver mit Prävention und Kontrolle von AIDS engagieren. Wir werden weiter auch die zehn bestehenden örtlichen Koordinationsbüros zur Prävention und Kontrolle der HIV-Verbreigung unterstützen und ihnen bei der Entwicklung von örtlichen strategischen Plänen zur Prävention und Kontrolle der Krankheit helfen. Wir werden auch unsere Bildungstätigkeit an den Schulen im Land fortsetzen, da sie außerordentlich wichtig für die AIDS-Bekämpfung ist.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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