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Kristalina Georgiewa: „Ich bin als Bulgarin stolz darauf, dass die Zivilverteidigung so gut vorbereitet ist“

Foto: BGNES
„So wie man vor einiger Zeit davon sprach, dass das Ressort, das Bulgarien in der EU-Kommission bekommen hat, kaum von Bedeutung sei, wurde dieses sowohl für Bulgarien, als auch für die EU in den letzten Monaten eines der wichtigsten“. Mit diesen Worten stellte Premierminister Bojko Borissow die bulgarische EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa vor, die für internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenmanagement zuständig ist. Dies war ihre erste offizielle Visite in Bulgarien nach ihren Amtsantritt.

Die verheerenden Erdbeben in Haiti und in Chile stellten die bulgarische EU-Kommissarin vor einer echten Herausforderung gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit. „Durch die Reaktion der EU-Länder auf das Erdbeben in Chile habe ich festgestellt wie gut die Zivilverteidigung in Bulgarien vorbereitet ist. Das war mir als Bulgarin natürlich äußerst angenehm“, sagte Kristalina Georgiewa und weiter.

„Innerhalb von nur wenigen Sekunden erklärte unserer Vertreter mit genau welchen Maßnahmen wir helfen können“, erklärte die EU-Kommissarin. „Zur selben Zeit gab es Hochwasser an der Donau, worüber der Vertreter der bulgarischen Zivilverteidigung auch bestens informiert war und die Lage sehr präzise eingeschätzt hat. Momentan sehen wir, dass überall auf der Welt es mehr und größere Naturkatastrophen gibt. Bulgarien hat gut ausgebildete Teams, die entsprechend reagieren können. Dies ist auch wegen der hohen Qualität des Ausbildungszentrums in Montana im Nordwesten des Landes möglich“.

Unter den Schwerpunkten der Gespräche, die die bulgarische EU-Kommissarin mit dem Premierminister Bojko Borissow geführt hat, waren die Prioritäten des Landes bei der Herausarbeitung der EU-Strategie „Europa 2020“ und die Antikrisenmaßnahmen. Nach Meinung von Georgiewa reagiert unsere Regierung flexibel auf die gegenwärtige Situation und handelt in die richtige Richtung. Auch die Entscheidung, einen eigenen Minister für die Nutzung der EU-Mittel zu haben, ist laut Georgiewa sehr positiv. Über die Prioritäten Bulgariens in der Strategie 2020 sagte sie folgendes:

„Leider steht unser Land an letzter Stelle, was die Energieeffizienz betrifft“, so die bulgarische EU-Kommissarin. „Das ist ein wichtiger Punkt, in dem wir noch sehr viel zu tun haben. Wir müssen den Bürgern mehr Komfort in dieser Hinsicht bieten und dabei auch unsere Position auf dem Energiemarkt verbessern. Was anderen Merkmalen betrifft, wie zum Beispiel die Beschäftigung, stehen wir sogar besser da als der europäische Durchschnitt. In der Strategie ist vorgesehen, dass zu diesem Zeitpunkt über 75 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung in einem Arbeitsverhältnis steht, was wir bereits erreicht haben. Was die anderen Ziele betrifft, können wir noch sehr viel erreichen, was das Image des Landes verbessern wird. Ein gutes Zeichen ist bereits die Tatsache, dass die Regierung diese Strategie sehr ernst nimmt“.

Über die Rolle unseres Landes im neugegründeten Diplomatischen Dienst der EU sagte Kristalina Georgiewa folgendes:
„Der Erfolg des Landes hängt von seinen Kandidaten ab, da gibt es keine Quoten“, sagte sie. „Wir haben sehr gute Leute, die durchaus konkurrenzfähig sind. Wir müssen nur sie unterstützen und zwar nicht wegen ihrer Parteizugehörigkeit, sondern wegen ihren Qualitäten. Auch der bulgarische Außenminister Nikolaj Mladenow nimmt die Angelegenheit sehr ernst, aber wir müssen natürlich erst die Auswahl abwarten“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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