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Bulgariens Akademiker werden weniger

Foto: BGNES
Die Bulgaren sind traditionell um Bildung bestrebt. In der Vergangenheit haben die Familien häufig ihre letzten Ersparnisse für die Ausbildung ihrer Kinder ausgegeben. Die Zeiten haben sich aber geändert und das Erlangen einer soliden Ausbildung sichert durchaus nicht mehr die gewünschten besseren Startchancen im Leben. Zunehmend weniger junge Menschen wollen nach ihrem Gymnasialabschluss ein Studium aufnehmen. Das belegt eine Umfrage der Bulgarischen Wirtschaftskammer, die die Entwicklung im Zeitraum 2005 bis 2009 untersucht.

Gemessen an der Zahl jener, die sich nach dem Abitur an Hochschulen und Universitäten einschreiben lassen, nimmt Bulgarien, zusammen mit der Slowakei und Zypern, einen der hinteren Plätze in der Europäischen Union ein. Auch was den prozentuellen Anteil der diplomierten Angestellten betrifft, liegt Bulgarien unter dem EU-Durchschnitt. Entsprechend setzt sich diese Tendenz auch in den niedrigeren Ausbildungsgraden fort. Bulgarien ist in der Gruppe jener Länder, in denen der Anteil an Schüler und Studenten in der Altergruppe der 15 bis 24jährigen an niedrigsten ist. Zwar wachse die Zahl jener, die einen Bachelor- oder Magisterabschluss machen, aber Bulgarien wird mit dem derzeit schwachen Wachstumstempo wohl kaum das in der Strategie „Europa 2020“ gesteckte Ziel von 40 Prozent erreichen. In vergangenen Jahr konnten nur 24,2 Prozent solche Abschlusse vorweisen.

Unser Land hinkt auch innerhalb der Strategie „Lebenslanges Lernen“ hinterher, zumal es an derartigen Traditionen fehlt. Während im restlichen Europa fast 10 Prozent der Bürger während ihres beruflichen Werdeganges verschiedene Weiterbildungen erfahren, sind es in Bulgarien keine zwei Prozent. Die Bulgarische Wirtschaftskammer warnte, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sich noch verschärfen werde. Das gesamte Berufsgefüge sei „ineffektiv und deformiert“. Die am häufigsten anzutreffenden Berufe seien die des Verkäufers und Spediteurs – ein Viertel aller Berufstätigen gehen einer solchen Arbeit nach. Gefolgt werden diese zwei Arbeitsbeschäftigungen von Berufen wie Fahrer, Kellner und Barkeeper. Sie machen rund 11 Prozent aller Beschäftigten aus. Pförtner und anderes Wachpersonal vervollständigen das Bild, die ihrerseits 10 Prozent im Berufsgefüge Bulgariens ausmachen. Als Buchhalter sind hingegen nur 9 Prozent und als Lehrer lediglich 8 Prozent beschäftigt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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