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Zum ersten Mal in Bulgarien: Ratings der Hochschulen

„Dies ist eine der besten Innovationen, die in letzter Zeit im Bereich der Hochschulen gemacht wurden“, sagte der Bildungsminister Sergej Ignatow bei der Vorstellung des neuen Systems für die Evaluierung der Hochschulen.
Foto: Rumjana Zwetkowa
Bulgarien hat seit kurzer Zeit auch ein Ratingssystem für die Hochschulen. Ziel der Einführung ist, den künftigen Studenten zu helfen, eine bessere Entscheidung bei der Wahl ihrer Universität zu treffen.

Momentan gibt es in Bulgarien insgesamt 51 Hochschulen und Universitäten, die ein Studium in über 600 Fachrichtungen anbieten. Am Ende des Schuljahres 2011 werden fast 65 000 Abiturienten vom neuen System Gebrauch machen können.

„Dies ist eine der besten Innovationen, die in letzter Zeit im Bereich der Hochschulen gemacht wurden“, sagte der Bildungsminister Sergej Ignatow bei der Vorstellung des neuen Systems für die Evaluierung der Hochschulen. Zum ersten Mal werden auch Angaben über die Zahl der Hochschulabsolventen veröffentlicht, die gleich nach ihrem Abschluss erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt waren und eine entsprechende Stelle gefunden haben. Auch die Durchschnittslöhne der Berufsanfänger, sowie die Zahl der nicht berufstätigen Akademiker werden angegeben. Auch ein Vergleich der Hochschulen nach Fachbereichen wird veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert.

„Im System werden die Fachbereiche, die an verschiedenen Hochschulen unterrichtet werden, miteinander vergleichen“, sagt Bojan Sachariew von der Organisation Open Society in Bulgarien. „Wir haben 50 Vergleiche eingeführt, aber jeder Nutzer kann nach individuellen Indikatoren einen solchen Vergleich initiieren. Man kann jetzt schon sagen, dass der Bildung in Bulgarien im allgemeinen eine große Bedeutung beigemessen wird. Die Hochschulabsolventen verdienen im Durchschnitt doppelt so viel wie die anderen und haben generell bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Man kann auf unserer Website die Listen mit der Bewertung der Hochschulen finden. Wir haben nicht nur die Studenten, sondern auch ihre Professoren und die Arbeitgeber befragt. Es gibt auch Kriterien, die ganz objektiv sind, wie zum Beispiel die Qualifikation des Lehrpersonals, die Zahl der Dozenten und die Mittel, die die Hochschulen für die Forschung verwenden etc. Wir haben insgesamt 51 Indikatoren bei der Bewertung verwendet“.

Die Hauptnutzer des Systems sind natürlich die künftigen Studenten, man kann es aber auch verwenden, um als Beschäftigter an einer Hochschule zum Beispiel zu sehen, wo man sich auf der Skala befindet. „Man kann es auch im Bildungsministerium zur Optimierung und Modernisierung des Bildungssystems nutzen“, erklärt weiter Bojan Sachariew von Open Society in Bulgarien. Der Bildungsminister Ignatow hat ebenfalls mehrmals betont, dass er die Absicht habe, die Finanzierung der Hochschulen abhängig von der Leistung zu machen.

Auf die Frage wie man die Studenten nach ihrem Abschluss in Bulgarien behalten möchte, sagte er Folgendes:
„Die heutigen Studenten gehören zu einer privilegierten Generation, die ihre Wahl treffen kann, wo sie studieren möchte“, sagte der Bildungsminister. „Heute ist die Mobilität ganz anders, man kann überall studieren und die Abschlüsse werden gegenseitig anerkannt. Ich bin kein Anhänger der Einschränkungen für Auslandsstudien, man soll wirklich frei entscheiden, aber dann auch die Möglichkeit haben, in Bulgarien eine entsprechende Realisierung zu finden. Ich bin davon überzeugt, das Bulgarien immer attraktiver für Berufsanfänger wird. Man soll seinen Horizont erweitern, neue Kulturen und neue Menschen kennen lernen und diese Erfahrungen später auch in der Heimat nutzen“.

Das Ratingssystem der bulgarischen Universitäten und Hochschulen kann im Internet unter www://rsvu.mon.bg gefunden werden. Es gibt auch eine englische Version, die den ausländischen Studenten die Möglichkeit gibt, mehr über die bulgarischen Hochschulen zu erfahren.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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