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Bildungsminister Ignatow sieht Aufwärtstrend im Bildungswesen

Foto: BGNES
Sergej Ignatow gab sich für das erste Jahr seiner Amtszeit als Minister für Bildungswesen, Jugend und Wissenschaft ein „Sehr gut“. Als einen Erfolg seines Teams bezeichnete Minister Ignatow die Ausdehnung des Vorschulunterrichts und die obligatirische Teilnahme der 5-jährigen daran. Das würde seiner Ansicht nach gleiche Startchancen allen Kinder gewähren und insbesondere den Kindern in sozial-benachteiligter Position, wie auch jenen helfen, deren Muttersprache nicht Bulgarisch ist. Damit werde sich auch die Zahl der Frühabgänger verringern. Sergej Ignatow führte weitere Erfolge an, wie die Ganztagsbeschäftigung für Erstklässler und den Start für Studentenkredite. Bis dato seien bereits 2.500 solcher Kredite aufgenommen worden. Im nächsten Semester soll laut Schätzungen ihre Zahl auf 5.000 bis 6.000 ansteigen. Der große Stolz des Bildungsministers jedoch die Einführung eines Ratingsystems für die Hochschuleinrichtungen des Landes.

„Die berufsorientierten Fachrichtungen in den Hochschulen stehen nun in Konkurrenz, daher wird das neue System verschieden bewertet“, führt der Bildungsminister aus. „Es hat aber mehr als beabsichtigt erreicht. Wir wollten den jungen Menschen die Möglichkeit bieten, entsprechend dem, was sie werden wollen, auszuwählen. Seit den 90er Jahren wird das Hochschulsystem langsam aber sicher reformiert – die Hochschulen und Universitäten sind nun autonom und wir sprechen bereits von einem Bildungsmarkt. Unser Ratingsystem schafft nun reale Möglichkeiten, diesen Bildungsmarkt in Gang zu bringen. Das Gute an dem System ist, dass es ergebnisorientiert ist. Die künftigen Studenten werden ihre Wahl anhand den Möglichkeiten treffen, die sich ihnen nach ihrer Ausbildung eröffnen werden. Das System selbst arbeitet auf der Basis von insgesamt 51 Kriterien und kann auch auf andere Bereiche übertragen werden.“

Anhand von sieben, acht Kriterien des Ratingsystems, die derzeit vom Bildungsministerium analysiert werden, wird ein System zur finanziellen Stimulierung qualitativ hochwertiger Bildung in den einzelnen Universitäten vorgeschlagen werden. Minister Ignatow informierte, dass auch eine Strategie zur wissenschaftlichen Forschungsarbeit zur Abstimmung den Ministerien für Finanzen, und für Wirtschaft, Energiewesen und Fremdenverkehr übergeben worden sei.

Das erste Amtsjahr des Bildungsministers ging jedoch auch nicht problemlos über die Runden. Mehrmals gingen Studenten und Wissenschaftler der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften auf die Straße wegen der gekürzten Zuwendungen. Minister Ignatow schätzt wiederum den Haushalt für Bildung und Wissenschaft für 2011 als gut ein, da er an Umfang an dritter Stelle nach der Rentenversorgung und der Gesundheitsfürsorge stehe. Dennoch sind die bulgarischen Wissenschaftler aufgebracht, vor allem wegen der geplanten Veränderungen im Gesetz über die Bulgarische Akademie der Wissenschaften.

„Über das Gesetz über die Bulgarische Akademie der Wissenschaften werden natürlich nicht alle freudig in die Hände klatschen – das Gesetz ist aber notwendig, weil nur so die Institute der Akademie transparenter und gezielter finanziert werden können“, meint Bildungsminister Ignatow und betont: „Es ist einfach nicht wahr, dass damit die Akademie zugrunde gerichtet wird. Die Akademie bleibt erhalten und ich wünsche ihr noch mindestens 1.000 Jahre Bestand. Nur wenige können die guten Dinge im Gesetz erkennen. Die Institute werden dann aber direkt finanziert und können auch auf einen selbständigen Haushalt zurückgreifen. Das wird besser für sie sein. Keiner hat vor, Institute zu schließen“, versichert Sergej Ignatow, Minister für Bildungswesen, Jugend und Wissenschaft.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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