Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Landwirtschaft vom Klimawandel bedroht

Dieser Tage fand in Sofia eine Konferenz über den Einfluss der Klimaveränderungen auf die Volks- und Landwirtschaft statt. Gerade die Landwirtschaft ist stark vom Klima abhängig und jede Veränderung kann gravierende Folgen haben. Daher standen im Mittelpunkt der Diskussionen die Möglichkeiten zur Anpassung der Landwirtschaft an die prognostizierten Veränderungen.

In der vergangenen Woche stellte die Europäische Kommission einen europäischen Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel mit spezieller Ausrichtung auf die Landwirtschaft und die Landgemeinden vor. Jedes einzelne EU-Land muss nun eine eigene Strategie ausarbeiten. Bulgarien, das im Süden des Kontinents liegt, ist im Zuge des Klimawandels von Austrocknung und der Zuspitzung verschiedener Wetterunbilden bedroht. Erste Anzeichen sind bereits zu spüren, betonte in der Diskussionsrunde in Sofia Christo Zwetanow, Vorsitzender der Vereinigung der Landwirte Bulgariens.

„Laut Prognosen werden in den kommenden zehn Jahren die Niederschläge um 15 Prozent zurückgehen“, sagte er ferner. „Die Tendenz zur Verringerung der Niederschläge und der Schneedecke in den Wintermonaten macht uns Sorgen. Betroffen sind die Kornproduzenten, wie die Obst- und Gemüsebauern und die Tierzüchter. Auf dem Klimagipfel in Kopenhagen wurde angeführt, dass die landwirtschaftliche Produktion in Bulgarien in Folge der klimatischen Veränderungen im Jahr 2050 um ein Viertel geschrumpft sein wird.“

Solche Prognosen haben bereits dazu beigetragen, dass die Bodenpreise in Bulgarien gestiegen sind. Investoren interessieren sich nicht nur für die landwirtschaftlichen Flächen in Europa, sondern auch im Nahen Osten und in Asien. Die Preise steigen auch, weil die Böden auch für die Installierung von Wind- und Solarparks zunehmend mehr genutzt werden. Diese Zweckentfremdung bereitet zusätzliche Sorgen. Die Landwirte fordern nicht zu Unrecht von Landwirtschaftsminister Miroslaw Najdenow, ein Verbot für den Bau solcher Anlagen insbesondere auf fruchtbaren Böden zu erlassen.

Es gibt aber auch eine Vielzahl anderer Probleme, die direkt in Verbindung mit dem Klimawandel stehen. Der Vorsitzende der Vereinigung der Landwirte Bulgariens dazu:
„Bulgarien gehört derzeit zu jenen Ländern Europas, die ein schwach entwickeltes Bewässerungssystem besitzen. Die ehemals in sozialistischen Zeiten ausgebaute Bewässerungsstruktur funktioniert nicht mehr. Es ist natürlich eine ganz andere Frage, inwieweit sie heute effektiv arbeiten würde, wenn sie sie aufrechterhalten hätten. Eines ist aber klar: die Bewässerung muss verbessert werden.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Impact Rankings 2025: Sofioter Universität hält ihre Position

In den „Impact Rankings 2025“ der „Times Higher Education“, die am 18. Juni veröffentlicht wurden, liegt die Sofioter Universität „Hl. Kliment von Ochrid“ auf Platz 401-600 unter 2.526 Universitäten aus 130 Ländern. Dies gab das Pressezentrum..

veröffentlicht am 18.06.25 um 12:41

Bulgarische Schüler räumen 8 Medaillen bei Europäischer Physikolympiade in Sofia ab

„Physik und Wissenschaft sind Antrieb des menschlichen Fortschritts und solche Veranstaltungen sind ein Stolz für Bulgarien.“ Mit diesen Worten begrüßte Bildungsminister Krassimir Waltschew die Teilnehmer der 9. Europäischen Physikolympiade...

veröffentlicht am 17.06.25 um 17:40

Das Projekt „Fluss der Künste“ verwandelt städtische Räume in kreative Bühnen

Eine Reihe von Veranstaltungen, die städtische Räume in lebendige, kreative Bühnen verwandeln - das ist das Projekt "Fluss der Künste", das die Stadtgemeinde Plowdiw organisiert. Vom 13. bis 15. Juni treffen sich verschiedene bildende Künstler für Tanz..

veröffentlicht am 14.06.25 um 08:10