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Gemeindepolizei soll für mehr Sicherheit in der Hauptstadt Sofia sorgen

Foto: BGNES
Taschendiebstahl, Gaunerei, Vandalismus, Einbruch...All das sind Vergehen, die die Ordnung und die Ruhe der Hauptstadt stören. Um diesen Taten entgegen zu wirken, gibt es seit Januar eine neue Polizeiabteilung, die der Gemeinde angegliedert ist. Das ist die so genannte Gemeindepolizei.

An sich ist das nichts Neues, in den 90er Jahren gab es schon Gruppen, die die Parks und die öffentlichen Plätzen bewacht haben. Erst in diesem Jahr aber hat man sich dafür entschieden, eine Polizeiabteilung bei den Gemeinden zu gründen, die für die Einhaltung der Gemeindeverordnungen vor Ort sorgen wird. Die Gemeindepolizei gibt es nicht nur in Sofia, sondern auch in anderen Städten, erklärt Oberst Stefan Stefanow, Leiter der Gemeindepolizei in Sofia.

„Für die Sicherheit der Hauptstadt sorgt nicht nur die Gemeindepolizei, sondern auch die Bezirkspolizei“, sagt Stefanow. „Wir schalten uns dort ein, wo die Gemeinde Probleme mit den Bürgern hat, die sich weigern, die Ordnung einzuhalten. Unsere Leute sind gut ausgebildet und können sich nicht nur um die Ordnung, sondern auch um die Sicherheit kümmern. Sie unterstehen dem Innenministerium und der Gemeinde zugleich. Momentan haben wir 110 Mitarbeiter, auch Frauen sind dabei. Alle sind bewaffnet und sind mit Gummiknüppel und Handschellen ausgestattet. Sie sind rund um die Uhr im Dienst“.

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Ein wichtiger Teil der Strategie für die Verbesserung der Sicherheit in Sofia ist auch der Aufbau der 24-stündigen Videoüberwachung. Sie umfasst wichtige Straßenkreuzungen, Parks, Marktplätze und Unterführungen. Die meisten Sofioter Schulen und Kindergärten werden bereits videoüberwacht. Nach Angaben der Polizei, sei die Kriminalität in der Umgebung von Schulen mit Videoüberwachung um 75 Prozent gefallen. „Der positive Effekt ist gut“, meint Oberst Stefanow. Auch die Arbeit der Gemeindepolizisten hat einen vorbeugenden Charakter.

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„Es gibt große Spannungen besonders bei Fußballtreffen“, erzählt weiter Stefanow. „Da haben wir es mit Hassausbrüchen der Fans zu tun. Daher haben wir in letzter Zeit die Sicherheitsvorkehrungen bei großen Sportveranstaltungen verstärkt“.

Laut Oberst Stefan Stefanow, gibt es bei den Verbrechen eine gewisse Saisonalität. In der Regel gibt es im Sommer wegen den Urlaubsmonaten mehr Einbrüche in der Hauptstadt. Auch im Sommer aktivieren sich die Taschendiebe und die Betrüger, insbesondere die EC-Karten Fälscher.

„Es gibt eine gesonderte Abteilung bei der Sofioter Polizei, die sich nur mit Taschendiebstahl befasst“, erklärt weiter Stefan Stefanow von der Sofioter Gemeindepolizei. „Die Mitarbeiter dort kennen gut ihre Klientel und verfolgen sie. Trotzdem gibt es immer noch solche Vorfälle. Einige von den Taschendieben sind auch ins Ausland gereist, um dort ihr Handwerk auszuüben. Daher werden auch Mitarbeiter der Sofioter Polizei ins Ausland abgeordnet, um ihre Kollegen vor Ort zu unterstützen“.

Die Gemeindepolizei arbeitet mit der staatlichen Kinderschutzagentur, um Kinderarbeit und Kinderbettlerei zu vermeiden. Dank dieser Kooperation gibt es kaum mehr bettelnde Kinder auf den Straßen. Einige von ihnen wurden in Sozialeinrichtungen oder bei Pflegeeltern untergebracht. Laut Oberst Stefanow gibt es viele Probleme, die die Polizei in der Hauptstadt bewältigen muss. Manche Leute reagieren ziemlich aggressiv, wenn sie für ihre Vergehen eine Buße zahlen müssen. Die Gemeindepolizei sorgt auch für die Ordnung in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dort gibt es Schwierigkeiten, meistens mit den Fahrgästen, die die Regeln nicht einhalten wollen. „Das Gute ist aber, dass wir bislang noch keine unlösbare Probleme gehabt haben“, meint abschließend Stefan Stefanow, Chef der Gemeindepolizei in Sofia.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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