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Jura, Wirtschaft und IT sind die begehrtesten Studienfächer

Die Regierung hat den Auftrag für die Ausbildung von 71,680 Akademikern erteilt.
Foto: BGNES
Während viele im Sommer die Ferien genießen, ist dies eine heiße Zeit für diejenigen unserer Landsleute, die studieren wollen. 68.000 junge Menschen haben in diesem Jahr die Schule abgeschlossen. Diejenigen von ihnen die ihre Bildung in unserem Land fortsetzen wollen, haben eine große Auswahl. Ihnen stehen 600 Fächer in 52 Fachrichtungen an 50 staatlichen und privaten Hochschulen zur Verfügung. Die Regierung hat den Auftrag für die Ausbildung von 71,680 Akademikern erteilt, deren Ausbildung bezahlt wird. Es werden mehr Spezialisten bei den Naturwissenschaften, in Mathematik und Informatik, technischen Wissenschaften, Medizin und Sport benötigt. Gut 4.000 Studenten sollen in diesem Jahr an der ältesten und angesehensten Hochschule in Bulgarien, der Kliment-Ochridski-Universität in Sofia immatrikuliert werden. Wird es genug Bewerber für diese Stellen geben?

"Es ist unterschiedlich. In einigen Fachrichtungen bleiben unbesetzte Studienplätze, während sie in den anderen sofort besetzt werden", sagte der Vorsitzende der Prüfungskommission der Hochschule Dozent Bojko Pentschew. "An unserer Fakultät für slawische Philologien werden die Studienplätze in der Regel besetzt. Es bleibt manchmal ein einzelner Platz für Fernstudium."

Die Wahl des Studienplatzes soll auch eine Wertung der Hochschulen unterstützen, die im vergangenen Jahr eingeführt wurde. In ihr werden die Angaben über die Zahl der Absolventen der jeweiligen Hochschule veröffentlicht, die Arbeit gefunden haben, über ihre durchschnittlichen Verdienste und die Arbeitslosigkeit unter ihnen. Zum ersten Mal werden auch die gleichen Fächer bei den verschiedenen Hochschulen im Einzelnen verglichen.

Lidia Peewa, die an der Aufnahmeprüfung in Bulgarisch und Literatur der Sofioter Kliment-Ochridski-Universität teilnahm, sagt über ihre Wahl der Hochschule:
"Die Sofioter Universität ist ein bulgarisches Markenzeichen, die beste Hochschule im Land. Obwohl sie älter und weniger gut ausgestattet als die privaten Universitäten ist, hat sie die besseren Traditionen, die ihren Niederschlag auch im Wertesystem der Menschen haben."

Diese Vorlieben der künftigen Studenten sind nicht unerwartet. Auch in diesem Jahr sind Jura, Wirtschaft und Informationstechnologien die populärsten Studienfächer. Andererseits zeigt eine Umfrage der Firma Manpower-Bulgarien, dass es den Arbeitgebern schwer fällt Diplom-Ingenieure, Manager und Handwerker zu finden. Die IT-Berufe sind erst an 7. Stelle bei den gesuchten Stellen bei uns. Lydia Peewa möchte Recht oder Politologie studieren. Jura wäre ihr lieber, weil sie in Bulgarien arbeiten möchte.

"Es stimmt, dass jeder zweite bei uns Anwalt ist, aber die anderen Berufe haben nach meiner Meinung keine Aussichten bei uns. Ich möchte lieber in Bulgarien arbeiten, weil wir hier geboren wurden und hier arbeiten sollten."

Für die Zulassung zum Studium spielt neben den Aufnahmeprüfungen auch das Schulzeugnis eine Rolle. Es wird als Kriterium von 40 Hochschulen akzeptiert, aber die Prüfung ist meistens wichtiger.

Die Studiengebühren wurden in diesem Jahr an einigen Hochschulen angehoben. Z.B. müssen die Jurastudenten an den angesehenen Sofioter Universität und Universität für nationale und Weltwirtschaft 275 Euro pro Semester bezahlen. Das ist nicht wenig – es sind zwei monatliche gesetzliche Mindestlöhne.

Das Studium von EU-Ausländern wird in Bulgarien ebenfalls aus dem Staatshaushalt subventioniert. Die anderen ausländischen Studierenden müssen höhere Studiengebühren bezahlen. Im Studienjahr 2010-2011 gab es 10,000 ausländische Studierende, um 2,5 % mehr als im Vorjahr.

Die größte Zunahme gibt es bei den Studenten aus der Türkei, die 45 % der ausländischen Studierenden bei uns ausmachen, gefolgt von Studenten aus Griechenland und der benachbarten Republik Mazedonien. Die Hochschulen bemühen sich um mehr ausländische Studierende. Die Wirtschaftsuniversität in der bulgarischen Hafenstadt Varna will im Studienjahr 2012-2013 ausländische Studenten in Businessmanagement und anderen wirtschaftlichen Fächern in ihrer Muttersprache unterrichten. Die Thrakische Universität in Stara Zagora plant im nächsten Jahr Studium in englischer Sprache an ihrer veterinär-medizinischen Fakultät anzubieten. Dafür bestehe Interesse in arabischen und skandinavischen Ländern, sowie in Japan und Kanada.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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