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Jugendwelle Sofia: Bulgarisches Computerspiel wurde in 12 Sprachen übersetzt

Foto: www.tzarlive.com
"Nach einem langen Widerstand fiel das Königreich Keana unter der Herrschaft des Herrschers Borg. König Roan stirbt in den Kampf mit den Feinden und sein kleiner Sohn Sartor wird von Bauern großgezogen. Später muss er den Kampf mit dem Bösen erneut aufnehmen. Der Zauberer Geron und der Rest der Garde des Königs Roan werden ihm dabei helfen". Das ist nicht Teil des Librettos einer heroischen Oper, sondern die Handlung eines der ersten bulgarischen Computerspiele, das vor etwa 10 Jahren sehr großen Erfolg unter den Teenagern hatte. Das Spiel heißt "Tzar" und obwohl es nach Meinung seines Autors Weselin Handschiew, schon technisch veraltet ist, wird es im Gedächtnis der Gamer als das erste vollendete bulgarische Softwarespielprodukt bleiben, das in 12 Sprachen weltweit erschienen ist.

"Es gab in den 80ern eine sehr eifrige Generation, die die Computerclubs ständig füllte", erzählt Handschiew. "Damals gab es nicht viele Spiele, sie kamen auch weltweit erst heraus. Wir alle waren davon begeistert und fast jeder von uns wollte selbst ein Spiel kreieren. Dann haben die Meisten das Interesse daran verloren und gingen andere Wege".

Trotzdem hat Weselin Handschiew seinen Traum nicht aufgegeben. Nach zweijähriger Arbeit erschien im Jahr 1999 dann das Spiel "Tzar" im damals populären Stil der Strategie in Realzeit und es war nicht nur unterhaltsam, sondern auch von Vorteil für die Entwicklung einiger Eigenschaften der Spieler.

"Strategisches Denken, Planungsfähigkeiten, schelle Reaktionen – das sind nur ein Teil der Vorteile des Spiels", erklärt weiter Weselin Handschiew. "Das ist sehr wichtig, weil in diesem Spiel alles sehr schnell passiert. Außerdem wenn mehrere Spieler zusammen spielen, muss jeder die Situation kennen. Die Spieler müssen die Gefahren sehr gut einschätzen und jede Gelegenheit nutzen, um die Balance zwischen Angriff und Verteidigung zu finden. Das sind nützliche Eigenschaften auch im Leben. Das Spiel ist vom Vorabend der Computerspielindustrie, aber für Bulgarien ist das immer noch beispiellos geblieben. Darauf bin ich sehr stolz, denn es wurde weltweit sehr gut aufgenommen und bekam gute Kritik in der Fachpresse. Die Arbeit am Spiel hat uns als Team und als Fachleute geprägt".

Die Enthusiasten von Damals sind heute erfahrene Computerspielspezialisten und haben bereits mehrere Spiele entwickelt. Eines davon heißt "Ritter der Ehre" und stellt das Leben in Europa im Mittelalter dar. Es wurde in drei Jahren geschaffen und wurde nach seiner Erscheinung im 2005 fast so populär wie das Spiel "Tzar".

"Nun arbeiten wir an ein sehr schönes Onlineprodukt", erzählt weiter Weselin Handschiew. "Das wird ein Spiel für erwachsen gewordene Gamer, sowie für Familien und Kinder sein. Das Spielen von Computerspielen ist heute nicht mehr etwas seltsames, das nur einer bestimmten Gruppe vorbehalten ist, sondern normale Unterhaltung wie das Kino zum Beispiel. In der Hinsicht konkurrieren wir mit den anderen Unterhaltungsarten wie das Fernsehen, die Bücher u.a. Heute kann man auch im Park mit dem Computer spielen. Deswegen wollen wir ein Produkt für die ganze Familie schaffen, das auch außerhalb des Hauses genutzt werden kann".

Wenn Weselin heute an das Spiel "Tzar" zurückdenkt, sagt er, dass das Besondere dabei die Verbindung zwischen den Spielern gewesen ist. Natürlich hat das Spiel im virtuellen Raum stattgefunden, aber trotzdem war man für die Dauer des Spiels ein Teil der Spielergemeinschaft. Heute ist der Computerspiel Pionier 42 Jahre alt, ein Altersgenosse des Internets.

"Damals haben wir gesagt, dass der Durchbruch der Übergang von 2D auf 3D Format sein wird", sagt Weselin Handschiew. Wir dachten, dass dies die virtuelle Welt des Spiels noch realer machen wird. Wir haben uns aber getäuscht – die größte Entdeckung ist nach wie vor das Internet. Es verbindet die Menschen auf der ganzen Welt und schafft so etwas wie eine andere Welt, in der sich die Menschen begegnen, einander helfen, miteinander konkurrieren etc. Heute ist das Internet allgegenwärtig. Das hat bewiesen, dass bei den Spielen nicht die Technologie das Wichtigste ist, sondern die Kommunikation", so der Autor eines der ersten bulgarischen Computerspiele abschließend.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Lina Iwanowa


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