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Die neuen Absatzmärkte für bulgarische Waren - China, Türkei, USA, Georgien

Foto: BGNES
Für 2012 vermeldete das bulgarische Statistikamt rückläufige Exporte in die EU-Staaten - auf Jahresbasis rund drei Prozent weniger als im Jahr zuvor. Gleichzeitig verzeichnete das Exportvolumen des Landes ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr 2011. Die Ausfuhren nach China sind um 123 Prozent gestiegen. Die Exporte in die USA sind um 36 Prozent auf 640 Millionen Dollar gestiegen, die Ausfuhr nach Georgien um 28 Prozent auf 516 Millionen. Die Türkeiexporte haben um 14 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zugelegt. In einem Interview für Radio Bulgarien betont Kamen Kolew, Vizechef der Bulgarischen Wirtschaftskammer, die Ursachen für die schwankenden Exporttrends:

"Erstens hat die Ausfuhr 2012 gegenüber dem Vorjahr um über drei Prozent zugelegt. Allerdings geht dieses Wachstum zu Lasten höherer Exporte in Drittstaaten - meint Kamen Kolew. - Die Exporte in die EU-Staaten sind leicht geschrumpft. Die EU-Exporte machen 60 Prozent des gesamten Ausfuhrvolumens aus. Hauptexportpartner sind nach wie vor Deutschland und Italien. Die Gründe für den Rückgang der Importe sind die geschrumpfte Nachfrage an diesen Märkten, Konjunkturprobleme als auch die Rezession in der Eurozone. Wir versuchen, diese Einbußen durch mehr Exporte in Drittstaaten auszugleichen. Das Plus von 13 Prozent in diese Staaten macht übrigens auch das leichte Exportwachstum aus, auch wenn es nicht an die Werte aus den Vorjahren anknüpfen kann. 2011 legten die Exporte beispielsweise um über 20 Prozent zu."

Kann man von einer Trendwende in der bulgarischen Exportbranche ausgehen?

"Die bulgarischen Exporteure orientieren sich um. Die Exporteinnahmen kommen aus immer mehr Drittstaaten-Märkten - fügt Kamen Kolew hinzu. - Mit einem Exportvolumen von über 500 Millionen Euro im Jahr 2012 steigt China zu einem ernsthaften Exportpartner Bulgariens auf. Traditionell nachgefragt sind bulgarische Waren in der Türkei. Dieser Gruppe können zudem Georgien, Serbien und die Vereinigten Staaten zugerechnet werden. Ausgeführt werden vor allem Rohmaterialien, Erdölprodukte, Mineralöl-Treibstoffe und Mineralöle. Auch Metalle, Arzneimittel und Kosmetik sind ein ständiger Bestandteil unserer Exportliste. Im Vorjahr dominierten zudem Elemente aus der chemischen und elektrotechnischen Industrie."

Seit einigen Jahren sei Bulgarien der weltweit zweitgrößte Exporteur von unraffinierten Kupferanoden, informiert Vizekammerchef Kolew. Und - 2011 war Bulgarien mit 18 Prozent und 680 Millionen Dollar der weltweit größte Exporteur von Sonnenblumenkernen. Auch ist Bulgarien der elftgrößte Weizenexporteur. Ein weiteres interessantes bulgarisches Exportprodukt ist der Raps. Hier sind wir der weltweit zweitgrößte Exporteur und decken rund 13 Prozent der Weltexporte. Auch deckt Bulgarien 20 Prozent des globalen Exportbedarfs an Kirschkonserven.

Die höheren Exporteinnahmen führt Vizekammerchef Kolew auf die gestiegenen Weltmarktpreise für Metalle, Nahrungsmittel, Getreide und andere bulgarische Exportwaren zurück. Damit ist der bulgarische Export natürlich auch anfällig für sinkende Weltmarktpreise. Denn, laut EU-Liste führt Bulgarien gerade einmal 6 Prozent innovative Produkte aus, die krisenfest und damit preisbeständig sind.

Welche Trends sind für 2013 zu erwarten?

"Wir gehen von einem weiteren Exportwachstum aus. Übrigens hatten wir bereits Anfang 2012 Vorkrisenniveau erreicht - verweist Kamen Kolew. - Die Wachstumszahlen werden jedoch ganz von der Konjunktur an den Weltmärkten abhängen. Und selbstverständlich müssen wir die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Förderung von Exporten schaffen, einschließlich Finanzierung, Logistik, vor allem für kleine und mittlere Firmen, um sie konkurrenzfähig zu machen."

Kolew zufolge sei für exportorientierte Produktionen eine verstärkte Investitionsförderung notwendig. Nicht zu unterschätzen sei zudem die Ausrichtung europäischer Fördermittel gerade auf exportorientierte Firmen. Auf diese Weise könnte das Exportpotential zunehmend zu einem rascheren Wirtschaftswachstum beitragen.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Kostadin Atanasow


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