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Arbeitsmarkt sieht sich vor große Herausforderungen gestellt

Foto: BGNES
Mehr Arbeitsplätze und ausgebildete Arbeitskräfte, Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit durch Schulungen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Anpassung des Bildungssystems an die Bedürfnisse der Wirtschaft - das ist ein Teil der Ziele und Herausforderungen vor dem bulgarischen Arbeitsmarkt. Und das bei einer steigenden negativen demographischen Entwicklung.

Die immer älter werdende Bevölkerung des Landes ist ein wichtiger Einflussfaktor für die künftige Entwicklung der Arbeitskräfte hier. Die Prognosen sind eher düster. Auch in den kommenden 50 Jahren wird es immer weniger junge Menschen und immer mehr Senioren im Alter von über 65 Jahre geben.

Das ist ein langfristiges Problem, das wir lösen müssen", erklärt der Arbeits- und Sozialminister der Übergangsregierung Petar Stojanow. „Alle Prognosen deuten auf eine starke Reduzierung der bulgarischen Bevölkerung im nächsten halben Jahrhundert. Das Problem ist viel komplizierter, als es aussieht. Das betrifft nicht nur die Struktur der Arbeitskräfte, sondern auch der gesamten Bevölkerung. Die Zahl der jungen Menschen geht stark zurück. Laut Prognosen soll es im Jahr 2060 zwei mal so viele Rentner als Arbeitende geben. Dies wird sich negativ auch auf die Wirtschaft auswirken.

Die jüngste Volkszählung hat ergeben, dass momentan etwa 7,3 Millionen Bürger in unserem Land leben. Davon sind 1,4 Millionen über 65 Jahre alt. Nur ca. 1 Million sind die Kinder unter 14 Jahren. Dann ist die Frage berechtigt, wer in Zukunft arbeiten wird? Daher sind die Bildungsmaßnahmen momentan auf die arbeitslosen jungen Menschen gerichtet, damit sie schneller einen Job finden können. Man versucht auch die Roma dazu zu motivieren, eine Ausbildung zu machen, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben und nicht auf Dauer von Sozialhilfe zu leben. Die gegenwärtige Situation auf dem Arbeitsmarkt ist beunruhigend. Es gibt etwas mehr als 12 Prozent Arbeitslose, bei den jungen Menschen ist der Anteil fast 30 Prozent.

Ein Grund dafür, dass so viele Jugendliche keinen Anschluss an das Berufsleben finden, ist die fehlende Koordination zwischen Schulen, Universitäten und den Unternehmen, die ihre Bedürfnisse nicht klar definieren. Die Eindämmung der Jugendarbeitslosigkeit steht auch dieses Jahr im Mittelpunkt der Nationalen Beschäftigungsstrategie. Die unterschiedlichen Arbeitsbeschaffungs- und Schulungsmaßnahmen sollen die jungen Menschen qualifizierter und somit besser realisierbar auf dem Arbeitsmarkt machen. Man hat auch Gesetzesentwürfe vorbereitet, die zum Beispiel neue Regeln für Betriebs- und Unternehmenspraktika vorsehen, die die Berufsanfänger einen Schritt weiterbringen sollen.

Man versucht auch die Mobilität der Arbeitskräfte zu fördern, zum Beispiel durch die Erstattung der Fahrtkosten zum Arbeitsplatz. Bei den Bulgaren gibt es aber eine Besonderheit – die Menschen hier neigen eher dazu, anstatt den Ort innerhalb des Landes wegen eines neuen Jobs zu wechseln, gleich ins Ausland zu gehen. Eine Ausnahme hierzu machen die Großstädte des Landes, die eine gewisse Attraktivität für die bulgarischen Arbeitnehmer haben.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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