In einer Ebene inmitten der Abhänge der Rhodopen gelegen, ist das Dorf Satowtscha 28 km nordwestlich der Stadt Gotze Deltschew zu jeder Jahreszeit ein attraktives Reiseziel für naturnahen Tourismus. Die vier Gymnasien mit jeweils über 500 Schülern sind ein Beweis dafür, dass dieser paradiesische Flecken Erde nach wie vor voller Leben ist. Die örtliche Bevölkerung lebt vor allem von der Landwirtschaft, vom Tabak- und Kartoffelanbau. Darüber hinaus halten Satowtscha und Umgebung für Liebhaber von Land- und Ökotourismus angenehme Überraschungen bereit.
Ein enormer Naturreichtum sind die majestätischen Nadel- und Mischwälder der Gegend. Diese beherbergen das Reservat "Konski Dol" (zu Deutsch Pferde-Tal) und das Naturschutzgebiet "Manastirischte", die in den wärmeren Monaten des Jahres zu ausgedehnten Wanderungen einladen. Auch wartet die Umgebung von Satowtscha mit historischen Sehenswürdigkeiten auf. Erwähnt seien die antiken Siedlungen und thrakischen Nekropolen, welche das Nationale Historische Museum mit wertvollen Exponaten versorgt haben, die die Lebensweise und Kultur der Menschen Jahrhunderte vor der Zeitrechnung veranschaulichen. Die acht gut erhaltenen Steinbrücken in der Umgebung des Dorfes datieren ihrerseits aus der Römerzeit. Über eine dieser Brücken sollen 1207 die sterblichen Überreste von Zar Kalojan - einem der größten bulgarischen Herrscher - auf dem Weg von Thessaloniki nach der alten Reichshauptstadt Weliko Tarnowo transportiert worden sein.
Und natürlich hat das Dorf Satowtscha auch seinen Favoriten unter den Sehenswürdigkeiten. Und zwar den Felsbogen namens Provirachkata im Einzugsgebiet der Gemeinde. Mit diesem will sich die Kommune einen Platz unter den "100 Naturphänomenen Bulgariens", einer Kampagne des Bulgarischen Touristenverbandes, sichern. Die Bürger von Satowtscha schreiben dem Naturphänomen magische Kräfte zu. Einer Legende nach ist dieser Ort heilig, da Menschen seit jeher hierher kommen, um ihre Leiden zu lindern. Der Kranke zwängt sich durch die Felsöffnung, zieht seine alten Sachen aus und macht sich mit neuer Kleidung auf den Weg. Dem Glauben nach lässt man mit den alten Sachen auch seine Leiden zurück. Danach wirft man einen Stein hinter sich - mit dem Wunsch, nie mehr mit einer anderen Krankheit und dem Gebet um Genesung an diesen Ort zurückzukehren.
"All das ist für die Zukunft der jungen Menschen sehr wichtig", meint Dr. Mimenow. "Wir unterstützen sie mit Informationen und sind für sie da. Auch macht unser Dorf einen sehr gepflegten Eindruck, obwohl es noch nicht ganz unseren Vorstellungen entspricht. In dieser Beziehung sind wir sehr ehrgeizig. Vor kurzem ist ein über 12 Mio. Euro teures Projekt für den ländlichen Raum angelaufen, im Rahmen dessen die Infrastruktur in der Umgebung des Dorfes, die Straßen, die Wasserleitungen und die Kanalisation saniert werden, was natürlich dann unseren Touristen zugute kommen wird. Unsere Gemeinde ist die schönste des Landes! Unterwegs in Richtung Dospat kann man den einzigen natürlichen Birkenwald des Landes bewundern, worauf wir sehr stolz sind. Auch richten die Bewohner unserer Region an unseren zahlreichen Wasserquellen immer neue Rastplätze in der Natur ein, die von allen gepflegt und von niemandem zerstört werden. Im Gegenteil - in den Lauben, in denen wir an Sonnentagen oft picknicken, sind stets Salz, Feuerholz und selbst Kochgeschirr zu finden. Wir sind sehr froh darüber, dass diese Unterstände so oft genutzt werden, vor allem im Sommer. Es kommen ganze Familien, die hier tagelang zelten, am Wasser inmitten der Schönheit der Rhodopen!"
Übersetzung: Christine Christov
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