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2. Juni – Gedenktag für Botew und die Gefallenen für die Freiheit und Unabhängigkeit Bulgariens

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Foto: BGNES

Am 2. Juni wird in Bulgarien des Dichters und Freiheitskämpfers Hristo Botew und aller für die Freiheit und Unabhängigkeit unseres Landes Gefallenen gedacht. Der 2. Juni ist der Todestag eines der populärsten bulgarischen Dichter und Nationalhelden Hristo Botew. Als enthusiastischer Romantiker wiederholte Botew den Heldenweg von Byron und Petőfi – er widmete sein Leben der Freiheit und opferte sich im Kampf für sie.

1876, auf dem Höhepunkt des größten bulgarischen Aufstandes gegen die osmanische Fremdherrschaft, stellte Hristo Botew auf rumänischem Gebiet eine Freischar von 200 Kämpfern zusammen. Verkleidet schifften sie sich in mehreren rumänischen Häfen auf den österreichischen Dampfer „Radetzky“ ein. Dann übernahmen sie das Kommando auf dem Schiff und landeten auf dem bulgarischen Donauufer bei der Stadt Kosloduj. Sie sollten einen Aufstand gegen die Türken auch in Nord-West-Bulgarien entfachen.

Der heroische Marsch der Freischar von Botew erhielt keine ausreichende Unterstützung von den nicht darauf vorbereiteten örtlichen Bewohnern. Viele Freischärler fielen im Kampf mit den viel stärkeren und besser bewaffneten Truppen der osmanischen Armee. Aber eines der Ziele der Unternehmung wurde erreicht. Die Episode mit dem Schiff „Radetzky“ und dem tragischen Schicksal der Freischar wurde in ganz Europa bekannt und konzentrierte die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal des unterjochten bulgarischen Volkes. Zwei Jahre später entstand auf der europäischen Landkarte das freie Fürstentum Bulgarien.

Zum ersten Mal gedachte man des Todestages von Hristo Botew 1876 in Rumänien. Die Gedenkfeier wurde von einem weiteren bulgarischen Freiheitskämpfer – Stephan Stambolow organisiert, der später ein bedeutenden Staatsmann wurde. Inoffiziell soll der Botew-Tag zum ersten Mal 1884 in den Städten Wraza und Plowdiw begangen worden sein. Damals war Plowdiw die Hauptstadt der autonomen Region Ostrumelien, die noch zum Osmanischen Reich gehörte. Im September 1885 wurde Ostrumelien mit dem Fürstentum Bulgarien vereinigt.

Offiziell wurde der Tag von Botew 1901 zum ersten Mal begangen. In der Zeit des Sozialismus in der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts wurde er bis 1988 als „Tag von Hristo Botew und der Gefallenen im Kampf gegen das türkische Joch, den Kapitalismus und Faschismus, sowie im Vaterländischen Krieg gegen Nazi-Deutschland 1944-45“ begangen. Nach der Wende von 1989 wurde der Name des Gedenktages mehrmals verändert. Einige nahmen die damit verbundenen Diskussionen zum Anlass, die Existenz von Faschismus in Bulgarien zu bestreiten. Die bulgarische Regierung beschloss schließlich am 31. Mai 1993 die gegenwärtige Formulierung, die allgemein akzeptiert wird: „Gedenktag für Botew und die Gefallenen für die Freiheit und Unabhängigkeit Bulgariens“.

Übersetzung: Vladimir Daskalov



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