Nach einem umstrittenen Kampf wurde Plowdiw zur „Europäischen Kulturhauptstadt 2019“ erkoren. Im Laufe einer Woche hat eine Sonderjury aus sieben europäischen und sechs bulgarischen Experten die bulgarischen Städte besucht, die ihre Kandidatur für den Titel aufgestellt hatten – Sofia und die Südwestliche Region, Plowdiw, Warna und Weliko Tarnowo. Den Bestimmungen zufolge sollen zwei Länder je eine Stadt zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019 nominieren. Diesmal sind das Bulgarien und Italien. Ziel der Initiative, die 1985 begonnen hat und die regionale Entwicklung in Europa fördert, ist, dass beide Kulturmetropolen eine starke Partnerschaft im Bereich Kultur aufbauen. Den angestrebten Titel und finanzielle Unterstützung erhalten die Städte aber nicht einfach nur für eine bloße Summe aus Kulturereignissen und historischem Erbe. Der Titel ist vielmehr eine Anerkennung für die jeweilige Stadt, dass sie mit dem besten Programm ihre Bewohner und viele ausländische Partner gewinnen kann, sie auf die Kulturkarte Europas zu setzen.
„Wir werden einen Bericht verfassen und uns argumentieren, warum wir unter den bulgarischen Städten Plowdiw gewählt haben“, erklärte Silven Pasqua, Leiter der Initiative „Europäische Kulturhauptstadt“ der EK. „Es lagen vier exzellente Kandidaturen vor, Städte mit festen Wurzeln und europäischer Kultur. Bulgarien sollte auf diese wunderbaren Städte stolz sein. Ich bin der Ansicht, dass Sie eine herrliche Kulturmetropole haben werden. Sie verfügen über ein reiches historisches Erbe, bemerkenswerte Kulturinitiativen und –institutionen. Zudem können wir die Entwicklung von NGOs beobachten, die kreatives Denken unterstützen. Bemerkenswert ist außerdem die Wechselwirkung zwischen Bulgarien und seinen Partnerländern in Europa, die ebenfalls die Entwicklung Ihres Landes vorantreibt.“
Der populäre Herausgeber Manol Pejkow aus Plowdiw ist Mitglied der Stiftung „Plowdiw 2019“, die die letzten zwei Jahre aktiv dafür gearbeitet hat, dass die Stadt zur „Europäische Kulturhauptstadt 2019“ gekürt wird.
„Tatsache ist, dass sich unsere Arbeit gelohnt hat. Wir haben uns in den letzten zwei Jahren auf Programme und Ideen zur Entwicklung der Stadtinfrastruktur und sonstigen Vorhaben zugunsten der hier lebenden Menschen konzentriert. Wir haben auch versucht, die Kultur ins Zentrum zu rücken, die hierzulande oftmals eher am Rande steht. Das waren wertvolle Erfahrungen für alle Städte, die sich beworben haben. Ich mache mir keine Illusionen, dass mit der Nominierung von Plowdiw nun alles abgeschlossen sei. Ganz im Gegenteil, jetzt geht alles erst richtig los. Unsere Stiftung ist von der Stadtverwaltung unabhängig. Ihr gehören nur Bürger an. Das Wertvollste, was wir in den nächsten fünf Jahren erzielen wollen ist, Plowdiw seinen Bewohnern zurückzugeben. Das sollte eigentlich überall so sein. Das Problem ist, dass die Stadt nicht mehr die Agora von früher ist, der Ort, wo sich die Leute versammeln, um das Schicksal ihrer Stadt zu schmieden. Die Kandidatur von Plowdiw war eine gelungene Kompilation von Herz und Verstand. Wir sind ehrlich gewesen und die Jury wusste das zu schätzen. Wir waren auch sehr mutig und haben großangelegte Projekte im Roma-Ghetto von Plowdiw vorgeschlagen, welches das größte in Europa ist. Dort leben über 40.000 Menschen. Obwohl das Thema Roma nur ein kleiner Teil der Gesamtmosaik unserer Kandidatur ist, gingen die meisten Fragen der Jurymitglieder in diese Richtung. Bei unserem Besuch im Ghetto waren sie von der Gastfreundschaft und der guten Laune dort beeindruckt und konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass der Ort nicht furchterregend ist und nicht dem Ruf entspricht, den Ghettos in Westeuropa haben. Es wird zwar sehr schwierig sein, aber ich hoffe, dass wir auch dort einen positiven Wechsel und die vielzitierte Integration dieser Menschen erzielen können. Wir sehen die Zigeuner als Menschen, die von Musik und Kunst leben. Wenn wir das gekonnt nutzen, können wir sie an die restlichen Stadtbewohner näher bringen, was der Zukunft unserer Stadt als Ganzes förderlich wäre.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
„Entweder man wird als Künstler geboren, oder man wird gar keiner“. Die Wahrheit dieser Worte der am 2. Dezember in New York geborenen Weltoperndiva Maria Callas hallt noch heute nach. Genau 101 Jahre nach der Geburt von Callas ist eine..
In der bulgarischen Botschaft in London präsentierte Prof. Bettany Hughes Auszüge aus ihrer neuen BBC-Serie - „Wonders of Bulgaria“ - „Die Schätze Bulgariens“. Prof. Bettany Hughes ist Autorin von zwei Folgen der Dokumentarserie „Die Schätze..
Maria Kassimova–Moisset wird heute Abend um 20.00 Uhr in Berlin ihre originelle Aufführung „Frei fallende Geschichten“ präsentieren. Die Veranstaltung findet in bulgarischer Sprache im Bulgarischen Kulturinstitut, Leipziger Straße 114-115, 10117..
„Entweder man wird als Künstler geboren, oder man wird gar keiner“. Die Wahrheit dieser Worte der am 2. Dezember in New York geborenen..