In der ersten Jahreshälfte ist die bulgarische Ausfuhr in Staaten, außerhalb der EU, dramatisch um 12% gesunken. Es mag vielleicht nicht so tragisch erscheinen, wenn man bedenkt, dass fast 60% der bulgarischen Exporte in die EU-Staaten gehen, dort gibt es aber nur eine leichte Steigerung von 3%, die die drastische Senkung der Ausfuhr von Gütern und Dienstleistungen in Drittstaaten aber nicht kompensieren kann. Das Ergebnis ist eine negative Handelsbilanz für Bulgarien.
Es stellte sich heraus, dass die Politik einen direkten Einfluss auf die bulgarischen Exporte hat. So zum Beispiel schrumpften die Exporte in die Ukraine aufgrund der Unsicherheit dort um ganzen 70%. Um 7% weniger exportieren wir auch nach Russland und das noch vor dem Embargo auf einige Lebensmittelexporte. Haupthandelspartner Bulgariens außerhalb der EU sind die Türkei, Singapur, Russland und China, sowie Mazedonien und Serbien, die alle zusammen 54% der Exporte in Drittstaaten ausmachen. Die Statistik zeigt aber, dass die Türkei seit Beginn des Jahres 30% weniger bulgarische Waren gekauft hat, als im Jahr zuvor.
Worauf ist eigentlich die Reduzierung der bulgarischen Exporte außerhalb der Union zurückzuführen? Wenn man die Tatsache bedenkt, dass diese Länder am wenigsten von der Weltwirtschaftskrise betroffen wurden und ihr Wirtschaftswachstum am schnellsten ist, kann die Ursache vielleicht bei den schwächeren Kontakten mit den Partnerfirmen aus diesen Staaten liegen. Ein weiterer Grund kann die geographische und kulturelle Distanz sein, sowie die fehlende Tradition bei den Geschäftskontakten. Die Statistik zeigt auch, dass es ganze Exportbranchen gibt, die in der ersten Jahreshälfte negative Zahlen geschrieben haben. Dazu gehören Tier- und Lebensmittelexporte, sowie Kraft- und Rohstoffe. Der leichte Zuwachs bei den Maschinen und fertigen Produkten konnte diesen Rückgang nicht ausgleichen.
Bulgarien versucht nun, die Handelskontakte zu aktivieren und den Rückstand beim Austausch mit Drittstaaten aufzuholen. Dazu gehören Länder aus dem Nahen Osten und der arabischen Welt. Noch tagen aber nur die bilateralen Regierungskommissionen, es reisen Businessdelegationen in diesen Ländern, konkrete Ergebnisse gibt es noch nicht. Sie sind aber dringend nötig, da die Konjunktur in der gesamten EU noch gar nicht so stark ist, wie man eigentlich erwartet hat. Dazu kommt auch die Tatsache, dass die bulgarischen Erzeugnisse nicht immer wettbewerbsfähig auf dem Markt sind und nicht immer allen Anforderungen in Bezug auf Innovationen, Qualität und Preis erfüllen.
Übersetzung: Milkana Dehler
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