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Michail Jordanow: "Die Musik ist unermesslich und die Kunst soll in aller ihrer Formen geachtet werden"

Foto: Archiv

Über sechs Jahrzehnte geht die bulgarische Folklore um die Welt auch dank des Ensembles für Volkslieder und Tänze "Philipp Kutew". Es gibt viele Menschen, die ihren Beitrag für den Erfolg der Formation geleistet haben, unter ihnen ist auch Michail Jordanow. Geboren in Sofia im Jahre 1924, widmete er 40 Jahre seines Lebens dem Folkloreensemble, dessen Mitglied und später auch Dirigent er gewesen ist.

"Dort habe ich die echte Folklore kennen gelernt", berichtete er in einem Interview, das in unserem Archiv aufbewahrt wird. "Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit Folkloremusik und habe sie zum Beruf gemacht, was ich nie im Leben bereut habe. Ich kann mich heute noch an den ersten Begegnungen mit großen Interpreten erinnern. Diese Musik überträgt eine so große Energie, dass man nie von ihr unberührt bleiben kann. Die Formation "Philipp Kutew" wurde von Menschen gegründet, die die Magie der Musikfolklore in sich trugen."

Leider konnte Michail Jordanow sein 90. Geburtstag nicht begehen – er hat uns in diesem Sommer verlassen. Hinterlassen hat er uns aber Hunderte Aufnahmen von Folkloreliedern und Tanzmusik. Nur wenige wissen, dass er von Beruf Architekt war. Während seines Studiums aber spielte er in verschiedenen Formationen. Eines Tages hat er sich für das Ensemble "Philipp Kutew" beworben und das hat sein Leben verändert. Gleichzeitig arbeitete er mit der Kinderformation "Iswortsche".

"Philipp Kutew hat darauf bestanden, die Kindergruppe zu gründen, damit wir für den Nachwuchs auch in der Folkloremusik sorgen und unsere Erfahrung weiter geben. Ich bin ihm dafür sehr dankbar. Er hat unendlich viel für die Förderung der Musikfolklore gemacht. Ich habe auch von den Kindern, die ich unterrichtet habe, viel gelernt. Die Bühne war für sie eine prägende Erfahrung. Sie konnten auch vieles für ihr weiteres Leben lernen, egal ob sie bei der Musik blieben oder nicht. Die Musik ist unermesslich und die Kunst soll in aller ihrer Formen geachtet werden."

Übersetzung: Milkana Dehler



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