Das Saxophonquartett „Forkolor“ wurde 2009 von Vladimir Karparov gegründet. Die vier Saxophonisten haben in Berlin ihr erstes Album mit Gästen aus Bulgarien, Stojan Jankulow (große Trommel) und Nedjalko Nedjalkow (Hirtenflöte), eingespielt. Die CD ist im Oktober 2014 bei dem Schweizer Label Unit Records erschienen.
In Vladimir Karparov kam eines schönen Tages der Wunsch auf, ein Saxophonquartett zu gründen. Dann würde sich seine Freude an diesem Instrument gleich vervierfachen, das er wegen seiner reichen Klangfarbe, der vibrierenden Stimme und seinen vielen Möglichkeiten besonders mag. 2002 siedelte Karparov nach Berlin um, wo er an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” seine Ausbildung fortsetzte. 2005 machte er seinen Abschluss und es dauerte nicht lange, bis sich sein Traum erfüllte: mit drei deutschen Kollegen gründete er das Forkolor-Saxophonquartett. Vladimir Karparov (Tenorsaxophon) stehen Katharina Thomsen (Baritonsaxophon), Florian Trübsbach (Alt- und Sopransaxophon) und André Cimiotti (Altsaxophon) zur Seite. Insbesondere Ende Oktober und Anfang November hatte das Quartett nicht nur sprichwörtlich „alle Hände voll zu tun“, denn es wurde der 200. Jahrestag der Geburt von Antoine Joseph Adolphe Sax, dem Erfinder des nach ihm benannten Instruments begangen. Der 6. November, der Geburtstag dieses Instrumentenbauers, wird international als Tag des Saxophons vermerkt.
„In diesen Tagen besinnen sich die Menschen der unwahrscheinlichen Möglichkeiten des Saxophons, aber auch der Gruppen wie unserer“, sagt Vladimir Karparov. „Bevor ich nach Deutschland ging, hatte ich von Saxophonquartetts nur gehört. Unser Quartett entstand nach einigen Konzerten in Bulgarien, zu denen man mich eingeladen hatte. Ich freue mich ungemein, dass ich diese drei ausgezeichneten Musiker und Komponisten für meine Idee gewinnen konnte. Unsere CD enthält ausschließlich eigene Stücke, die wir in einem bekannten Jazz-Club in Berlin vorstellten. Zufällig befand sich in der Stadt Nigal Hitchcock – ein hervorragender Saxophonist, Mitglied des legendären Saxophonquartetts „Itchy Fingers“. Spontan machte er im zweiten Teil unserer Programms mit. Es war ein unwahrscheinliches Erlebnis... fünf Saxophone auf einer Bühne – das klingt schon beachtlich. Namhafte Kritiker äußerten sich sehr positiv über uns und das spornte uns an, weiter zu machen. Wir planen eine zweite CD mit Stücken von uns. Mitmachen sollen auch andere Kollegen, wie wir es bereits in unserer ersten CD gehandhabt haben.“
In Deutschland arbeitet Vladimir Karparov gleich in mehreren Formationen. Dazu sagte er uns folgendes: „Mit dem „Vladimir Karparov Quartett“, das sich dem Jazz verschrieben hat, haben wir einige Aufnahmen für ein neues Album realisiert“, erzählt der Musiker. „Es bleibt noch so einiges zu tun, aber ich hoffe, dass wir es im Frühling vorstellen können. Auch zu diesem Projekt haben wir Gäste aus Bulgarien eingeladen – erneut den Hirtenflötenspieler Nedjalko Nedjalkow, wie auch den Akkordeonisten Petar Raltschew. Ich mache auch in einem Jazz-Trio mit, das sich unlängst am Jazz-Festival in Göttingen beteiligte. Weiter geht es auch mit der Formation „For Free Hands“, während ich am Berliner Ensemble in einer neuen Inszenierung mitmache, bei der Katharina Thalbach Regie führt. Ich habe sogar eine kleine Rolle auf der Bühne. Als ich in der Geschichte des Berliner Ensembles blätterte, entdeckte ich, dass vor vielen, vielen Jahren auch der bedeutende bulgarische Komponist Pantscho Wladigerow Musik für dieses Theater geschrieben hat, was mich mit Freude erfüllte.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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