In der Nähe der Ortschaft Mezek, rund 6 km südöstlich von Swilengrad und nur 1 km von der griechischen Grenze entfernt, liegt eine der interessantesten mittelalterlichen Festungen in Bulgarien. Sie wurde wahrscheinlich Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts, in der Regierungszeit des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos, an der damaligen Außengrenze des Byzantinischen Reiches errichtet. Heute ist sie Anziehungspunkt für viele Besucher, die etwas mehr von der bulgarischen Geschichte erfahren möchten.
Die Wehrmauern der Festung wurden aus gehauenen Felsblöcken gebaut, die mit weißem Mörtel zusammengehalten wurden. Auf der Außenseite waren sie zusätzlich mit drei Gürteln aus Ziegeln geschmückt. Der Eingang der Festung ist an der westlichen Mauer. Die südliche Mauer war am leichtesten anzugreifen, deshalb ist sie auch die stärkste. Sie ist bis zu 2,60 m dick und ist mit fünf Türmen bewehrt, die zur Beobachtung und zur Verteidigung dienten. Die Festung war bis zum Anfang des 20. Jahrhunderst relativ gut erhalten, dann wurde aber ein großer Teil ihrer Mauern zerstört, um die Steinquader als Material für den Bau der Kasernen in Swilengrad einzusetzen. Am schlechtesten ist der Zustand der Nordmauer, die bis zum Boden abgetragen wurde. In unseren Tagen wurde die Festung Mezek zu einem archäologischen und Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung erklärt und ab 2009 ist sie in der Liste der 100 Nationalen Tourismusstätten in Bulgarien. Im Jahr 2013 wurde sie restauriert und seitdem wächst der Touristenstrom ständig.
Nach einem Projekt der Gemeinde Swilengrad wurde an einer der Mauern eine frühmittelalterliche byzantinische Siedlung mit Militärlager rekonstruiert – mit den Zelten der Kommandeure, der Reiter, mit den Gefängniszellen im Verlies usw. An Feiertagen wird es rund um die Festung besonders lebendig, dank den Mitgliedern des örtlichen Folkloreklubs in Mezek.
„Im Sommer begrüßen wir die meisten Touristen – einschließlich Amerikaner, Russen, Briten und andere Ausländer“, erzählt der Fremdenführer der Anlage Huben Skerlew. „Die byzantinische Festung wurde mit dem Ziel gebaut, das Gebiet zwischen den Flüssen Arda und Mariza zu beschützen. Von daher kommt auch der Name der Anlage und der naheliegenden Ortschaft, weil „Mezek“ im Griechischen etwa so viel wie „Zwischenraum“ bedeutet. Von den Türmen der Festung war die ganze Mariza-Ebene bis zu den ersten Ausläufern des Sakar-Gebirges wunderbar zu überblicken. Das war eine sehr ernstzunehmende Festung in jener Zeit. Sie ist knapp 0,7 Hektar groß, mit dicken Mauern und mit Wehrtürmen. Ihre Lage und ihre Konstruktion machten sie Jahrhunderte lang uneinnehmbar. Die zum Burgtor vorrückenden feindlichen Soldaten standen unter dem ständigen Beschuss der Verteidiger. Bevor die Belagerer also auch in die Nähe des Tores gelangen konnten, erlitten sie norme Verluste. Die Siedlung selbst lag vor den Festungsmauern und war kleineren Wällen umgeben. Im Fall einer Belagerung sahen die Einwohner die Gefahr rechtzeitig und verbargen sich hinter den sicheren Mauern. Später entfernte sich die Siedlung von der Burg und wurde zur Ortschaft. Da es hier, in der Festungsanlage selbst, nur eine militärische Besatzung gab, fanden die Archäologen entgegen ihren Erwartungen keine Wohngebäude und auch keine Kapelle. Innerhalb der Wälle fanden sich vor allem Speer- und Pfeilspitzen, Sporen, Hufe, tatarische Bronzemünzen aus dem 12.-13. Jahrhundert, mittelalterliche Keramik, Mühlsteine – alles Dinge, die eine Vorstellung davon geben, wie das Leben in den damaligen Garnisonen war“, so Huben Skerlew.
Die Festung Mezek funktionierte bis ins 14. Jahrhundert und wurde bis zum Einmarsch der Osmanischen Türken nie erobert. Diese waren aber nicht nur sehr zahlreich, sondern setzen zum ersten Mal Artillerie ein und so schafften sie es, die Festung einzunehmen. Sie begannen als erste, Material aus der nicht mehr benötigten Anlage für den Bau von Kasernen zu entnehmen. In den letzten Jahren wird aber viel für ihre Restaurierung und Konservierung getan und die Festung ist bereit für die zahlreichen Besucher, die mit der mittelalterlichen Geschichte der Burg in Berührung treten möchten, erzählte noch der Fremdenführer Huben Skerlew.
Übersetzung: Petar Georgiew
Fotos: wikipedia.org
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