Die Zeitung "Standart" schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, dass Hebammen und Krankenschwestern in Bulgarien wegen ihrer niedrigen Gehälter massenhaft einen zweiten Job haben, was aber zu Übermüdung und Stress führt, die sich wiederum negativ auf ihr Nervensystem und die Qualität ihrer Arbeit auswirken. Anlass für den Artikel ist der Fall eines erst vier Tage alten Mädchens, das kürzlich Opfer eines heftigen Aggressionsausbruchs einer Hebamme in einem Sofioter Krankenhaus wurde. Das Baby ist schwer verletzt, schwebt aber inzwischen nach einer dringenden Behandlung in einem anderen Krankenhaus nicht mehr in Lebensgefahr.
Unser Land gehört zu den Top 3 in der Europäischen Union nach dem Anteil der Menschen, die im erwerbsfähigen Alter sind, aber keine Arbeit suchen, berichtet an führender Stelle die Zeitung "Trud". Sie beruft sich dabei auf die neueste Analyse des statistischen Amtes der Europäischen Union Eurostat. Laut der europäischen Statistik betrug die Zahl der Bulgaren, die Arbeit finden könnten, aber aus welchen Gründen auch immer keine Anstrengungen dafür unternehmen, im Jahr 2014 insgesamt 257.000 oder 7,6 Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung - bei einem EU-Durchschnitt von 4,8 Prozent.
Die Zeitung "Monitor" informiert ihre Leser, dass in Plowdiw mehrere Verkehrspolizisten festgenommen wurden, weil sie die Anmeldung von gestohlenen Fahrzeugen beim Fahrzeugmeldeamt in der zweitgrößten bulgarischen Stadt zugelassen haben. Zunächst wurden drei uniformierte Verkehrspolizisten und später noch weitere Zivilbeamte festgenommen. Zwei von den Festgenommenen sind Offiziere, der zweite ist der Sohn eines ehemaligen stellvertretenden Chefs eines der Polizeireviere in Plowdiw. Die regionale Direktion des Innenministeriums in Plowdiw hat noch keine Angaben über die Höhe der Beträge gemacht, die die Festgenommenen für ihre "Dienstleistung" eingesteckt haben. Bei dem von ihnen zugelassenen Fahrzeugen handelt es sich um Autos, die in Deutschland oder Italien gestohlen wurden.
Schwerpunktthema auf der Titelseite der Zeitung "Sega" ist der Beschluss auf der gestrigen Sitzung des Konsultativrates für Nationale Sicherheit beim Präsidenten der Republik, die veraltete russische Militärtechnik aufzugeben. Mit dem Argument, dass die russische Militärtechnik mit den NATO-Standards inkompatibel ist, beschloss der Rat, dass sie nicht mehr repariert werden soll. Das betrifft vor allem die Hubschrauber der Marke "Mi" und die Jagdflugzeuge "MiG" der bulgarischen Luftwaffe, die für den Schutz des Luftraumes und der Lufthoheit zuständig sind. Damit einigten sich praktisch fast alle im Parlament vertretenen Parteien – mit Ausnahme der Sozialisten und der nationalistischen Partei "Ataka", die schon gegenüber hochrangigen NATO-Offizieren erklärte Position des Präsidenten und Verteidigungsministers zu unterstützen, dass Bulgarien sich aus seiner Abhängigkeit von russischer Waffentechnik lösen muss. Die Entscheidung des Konsultativrates ist zwar nicht bindend, ist aber ein klarer Indikator dafür, was bei den bevorstehenden Debatten und der Abstimmung im Parlament über den Plan für die Modernisierung der bulgarischen Armee bis 2020 zu erwarten ist, so die Zeitung.
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