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"Kluger Handschuh" bulgarischer Studenten beeindruckt NASA

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Foto: Kiril Miloschew

Ein "kluger Handschuh" kann Haushaltsgeräte per Fernkontrolle überwachen und sogar ein Raumschiff steuern. Die Innovation brachte ihren Erfindern – einem Team aus elf bulgarischen Schülern und Studenten – beim renommierten NASA-Wettbwerb "Space Challenge 2015" den ersten Preis ein. Aufgrund der großen Konkurrenz und der 48-Stunden-Frist für die Projekterarbeitung ist der internationale Wettstreit für die Teilnehmer eine echte Herausforderung.

Angestrebt wird die Erarbeitung von vielfältigen Anwendungen und Geräten, die das Leben auf der Erde und im All leichter machen. Die bulgarische Erfindung namens "Walküre" musste gegen knapp 1.000 Projekte aus aller Welt antreten. In nur zwei Tagen erarbeitete unser Team einen Prototyp des "klugen Handschuhs". Aus Leder und elastischem Stoff gefertigt, ist er sehr alltagstauglich. Äußerlich gleicht er fingerlosen Sporthandschuhen. Allerdings ist er mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, die 16 verschiedene Bewegungen erkennen. Seinen Erfindern nach könne der Handschuh mindestens weitere 60 Bewegungen erlernen. Auch ist er 70 Stunden lang voll leistungsfähig.

Ein Teil des Teams bei der Auszeichnungszeremonie in Sofia zusammen mit einem Vertreter der US-Botschaft und der Organisatorin von Space Challenge in Bulgarien, Milena Krumowa.
Die vielfältigen Anwendungen erklärt uns der Teamleiter Martin Kuwandschiew, Student an der Technischen Universität Sofia: "Wir haben ein sehr menschennahes Produkt geschaffen, d.h. einen `klugen Handschuh`, der sowohl von Kosmonauten als auch von jedem anderen genutzt werden kann. Beispielsweise von einem Geschäftsmann, der sein Heim mithilfe des Handschuhs oder einer mobilen App steuert und so nach Feierabend besser entspannen kann. Oder von einem Präsentator, der mit einer gestengesteuerten Slideshow ein perfektes Ergebnis erzielt, oder von einem Sportler, der mithilfe unseres Handschuhs seine Schritte zählen, seinen Kalorienverbrauch feststellen und seinen Puls messen kann. Vor allem aber ist unsere Erfindung für Kosmonauten gedacht, die damit ein Raumschiff oder eine Roboterhand steuern können."

All das wird durch eine spezielle App zur Verarbeitung der Bewegungsdaten des Handschuhs oder Sprachkommandos möglich. Bisher versteht der "kluge Handschuh" allerdings nur Englisch, da die "Erarbeitung von Algorithmen zur Erkennung der bulgarischen Sprache recht kompliziert ist und daher in den vorgegebenen 48 Stunden nicht zu schaffen war", erklärt Martin. Dem erfolgreichen Team gehören neben Studenten der Technischen Universität Sofia auch ein Student von der Sheffield University sowie ein Schüler vom Gymnasium für Naturwissenschaften und Mathematik in Burgas an.

Снимка"15% unserer Absolventen werden von großen europäischen und US-Firmen engagiert. Viele arbeiten für Facebook oder Microsoft. Auch die, die in Bulgarien bleiben, sind in Entwicklungszentren von Großunternehmen tätig", erklärt Prof. Ognjan Nakow, Dekan der Fakultät für Computersysteme und Management an der Technischen Universität Sofia. Er ist überzeugt, dass die Ausbildung von Softwareentwicklern ein Hauptfaktor für die Anziehung von IT-Investoren in Bulgarien ist. "Ein Softwareprodukt verzeichnet den höchsten Mehrwert. Übertroffen wird diese Kennziffer höchstens bei der Waffenherstellung", argumentiert Prof. Nakow und weiter:

"Bulgarische Fachleute haben damit im Softwarebereich und bei der App-Entwicklung erneut auf sich aufmerksam gemacht", meint Prof. Nakow. "Leider wird ein Teil dieser Jugendlichen sehr zum Nachteil unseres Landes sofort abgeworben und wandert dorthin aus, wo ihm bessere Arbeitsbedingungen geboten werden. All das bringt jedoch auch Vorteile. Es zieht ausländische Investoren an. Allein im letzten Monat haben uns zwei ausländische Großinvestoren kontaktiert, die in Bulgarien Zentren für 300-500 Programmierer errichten wollen. Das bringt Geld, sowohl für die Spezialisten, die sehr gut bezahlt werden, als auch für den Staat, der daraus an Steuern verdient. Und nicht zuletzt wird das Geld hierzulande ausgegeben."


Übersetzung: Christine Christov



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