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Illegale Migration – Problem für Bulgarien

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Foto: Infografik Die Welt

Bei einer Aktion dieser Woche konnten in Sofia mehr als ein Dutzend illegale Immigranten aus Syrien und Afghanistan festgenommen werden. Mit der Unterstützung von EUROPAL gelang es auch, einen Schleuserring zu sprengen, der Menschen aus dem Nahen Osten über Bulgarien nach West- und Mitteleuropa schmuggelte. Die betroffenen Personen, vornämlich Iraker und Syrer, wurden ausgewiesen; wie es in der Meldung des Innenministeriums hieß „wegen Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Transfer von Ausländern aus Risikoregionen, die potentiell mit terroristischer und extremistischer Tätigkeit in Verbindung stehen“.

Zu Beginn der Woche allarmierte „Die Welt“, dass Kämpfer des Islamischen Staates nun nach Europa eindringen würden. Eine der Routen führe entsprechend den Flüchtlingsrouten in die EU dabei durch Bulgarien. IS-Kämpfer würden bulgarische Pässe von der Mafia in Bulgarien kaufen. „Die Welt“ analysiert: „Bulgarien ist als ärmstes Land Europas prädestiniert für illegale Aktivitäten. Der Staat hat ein "ernsthaftes Problem" mit Korruption bis in die obersten Führungsebenen, wie die EU-Kommission dieses Jahr feststellte. Zudem ist die international agierende bulgarische Mafia ein Machtfaktor. Sie hat gute Beziehungen zu kriminellen Banden in Russland, Serbien, aber auch Italien. Drogen, Waffen, Prostitution und Menschenhandel sind ihre Spezialität.“

Bulgarien hat tatsächlich große Probleme mit der illegalen Migration. Es gibt zwar keine Hinweise darauf, dass Bulgaren auf Seiten des Islamischen Staates kämpfen oder der IS in Bulgarien Zellen eingerichtet hat, doch man hat das Gefühl, dass uns der Islamische Staat im Nacken sitzt. Entsprechend mehren sich die Ängste; die jüngsten Ereignisse fügen das ihrige bei. So zum Beispiel hat das Appellationsgericht der südbulgarischen Stadt Plowdiw das Strafmaß im sogenannten „Imam-Fall“, bei dem 14 Personen wegen Verbreitung von radikalem Islam und der Ideen des Islamischen Staates auf der Anklagebank saßen, sogar erhöht. Ihrerseits beschuldigte die Staatsanwaltschaft von Pasardschik 14 Personen für ähnliche Vergehen. Es wird vermutet, dass gerade in dieser südbulgarischen Stadt eine Zelle des Islamischen Staates entstehen sollte. Der IS werbe unter den örtlichen Roma, die nun Losungen auf Arabisch verbreiten und sich im Facebook mit Attributen der Terrororganisation zeigen. Tatsache ist, dass der Islamische Staat auf dem Balkan Präsenz anstrebt, namentlich in Bosnien, dem Kosovo und Mazedonien. Das Problem wird für Bulgarien nun im Sommer noch größer werden, wenn der Migrationsdruck aus Richtung Türkei erfahrungsgemäß zunimmt. Italien und Griechenland werden ihrerseits zu Wasser stärker bestürmt. Die Verantwortung der Behörden nimmt wiederum nicht nur wegen äußerer, sondern auch innerer Faktoren zu.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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