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Bulgarische Reiseveranstalter nicht gerade optimistisch in Bezug auf die Sommersaison

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Foto: BGNES

Bulgarien ist eines der möglichen neuen Reiseziele nach den blutigen Anschlägen in Tunesien, die zur Annullierung von Reservierungen geführt haben, hieß es kürzlich. Urlaubsreisen nach Bulgarien und Tunesien sind vom Preis her vergleichbar, und die Umleitung von Touristen ist technisch möglich, allerdings schwer zu organisieren, weil die Saison bereits in vollem Gange ist, kommentierte aber weniger optimistisch für Radio Bulgarien Kalin Draganow vom Verband der bulgarischen Reiseveranstalter.

Wegen der stornierten Buchungen für Tunesien könnten sich die freien Plätze in den Charterflüge nach Bulgarien leichter füllen“, meinte er, räumte aber sofort ein, dass die meisten westlichen Reiseveranstalter schon längst ihre Plätze für die Hochsaison gefüllt haben. „Ich erwarte also keine enorme Umleitung von Touristen aus Tunesien nach Bulgarien“, sagt Kalin Draganow weiter.

Der Grund dafür ist die Organisation der großen Buchungen und Verkäufe im Tourismus, die längerfristige Planung, Reservierung und Vorauszahlung der Betten erfordert.

Die Kontingente und Charterprogramme sind schon im vergangenen Jahr vereinbart“, so Kalin Draganow weiter. „Die großen europäischen Reiseveranstalter, die auf unserem Markt arbeiten, nehmen Korrekturen höchstens noch bis zum Januar vor. Niemand wird jetzt Flugzeug aus Deutschland oder den Niederlanden nach Bulgarien umleiten, weil Buchungen für Tunesien storniert wurden.

Die bulgarischen Reiseveranstalter sind in Bezug auf die Sommersaison, deren Höhepunkt gerade beginnt, alles in allem nicht sehr optimistisch. Nach Angaben des Nationalinstituts für Statistik für das vergangene Jahr haben insgesamt etwas mehr als 4,5 Millionen Touristen Bulgarien besucht. Die meisten von ihnen kamen aus Deutschland, Rumänien und Griechenland.

"In diesem Jahr ist eine gewisse Erhöhung der Zahl der Buchungen aus Großbritannien und Deutschland zu bemerken", sagte Kalin Draganow vom Verband der bulgarischen Reiseveranstalter weiter. "Einen Rückgang gibt es hingegen in den Niederlanden. Das gilt auch für russischen Markt, da die Mehrheit der russischen Unternehmen, die Urlaubsreisen in Bulgarien angeboten haben, jetzt pleite sind und die russische Touristen es sowieso vermeiden, Buchungen über Reiseveranstalter abzuwickeln. Außerdem wurden den russischen Beamten Beschränkungen in Bezug auf Reisen in EU-Ländern auferlegt. Der Rückgang der Zahl der russischen Touristen ist offensichtlich, und niemand kann ihn leugnen. Doch mehr als 300.000 Russen besitzen Ferienwohnungen und ähnliche Immobilien in Bulgarien, sodass sie sicher wieder zu uns kommen werden."

Diese russischen Touristen werden von Eurostat allerdings nicht als Touristen erfasst und das wirkt sich auf die Statistik aus. Laut Beobachtern aus der Branche landen ab Juni täglich rund 30 russische Flugzeuge auf dem Flughafen von Burgas, denn russischen Staatsbürger besitzen Immobilien vor allem in dieser Region der bulgarischen Schwarzmeerküste.

Übersetzung: Petar Georgiew



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