Das 18. Jahr in Folge werden die Tänzerinnen und Tänzer des Folkloreensembles „Arsenal“ aus der südbulgarischen Stadt Kasanlak die Japaner mit bulgarischen Volkstänzen erfreuen. Die Zöglinge des Ensembleleiters Christo Stojanow werden am 13. September ins Land der aufgehenden Sonne aufbrechen. Geplant sind Konzerte in etlichen japanischen Städten, darunter Munakata, Tokio und Gotō.
„Auf diese Weise suchen wir in Japan nach Freunden Bulgariens“, sagte uns Christo Stojanow und teilte uns weitere Einzelheiten mit, darunter auch über die Anfänge des Festivals. „Wir werden bis zum 3. Oktober in Japan sein“, erzählt der künstlerische Leiter des Ensembles „Arsenal“. „Unsere erste Tournee dorthin war 1998 und führte uns nach Fukuyama – der Stadt der Blumen und speziell der Rosen. Sie ist die Partnerstadt von Kasanlak, der bulgarischen Stadt der Rosen. Wir ernteten großen Erfolg und setzten unsere Tournee nach Munakata fort. Unsere Konzerte und Nachstellungen einheimischer Folklore fanden großen Gefallen und so wurde die Idee zu einem speziellen Weltfestival für bulgarische Folklore geboren. Zusammen mit uns nehmen auch andere Ensembles sowie Einzelkünstler teil.“
Das „Arsenal“-Ensemble wird mit 18 Tänzern und einem fünfköpfigen Volksmusikorchester vertreten sein. Eingeladen ist auch die Rosenkönigin, die alljährlich in Kasanlak gewählt wird. In diesem Jahr ist es die Studentin für Veterinärmedizin Zwetelina Iwanowa. Mitreisen wird aber auch ein bulgarischer Koch, denn es ist zu einer Tradition geworden, dass während des Festivals auch ein bulgarisches Restaurant seine Tore öffnet und typisch bulgarische Spezialitäten anbietet. Doch zurück zum Konzertprogramm:
„Im Verlauf von 20 Tagen werden wir insgesamt 33 Konzerte geben“, sagt weiter Christo Stojanow. „Fünf davon werden in Sälen mit 1.400 Plätzen stattfinden, die übrigen werden Freilichtkonzerte sein. Unser Programm dauert rund 90 Minuten, danach folgen die Zugaben, weil sich das Publikum einfach nicht satthören und sattsehen kann. Wir stellen 15 bis 16 Tänze aus den verschiedensten Teilen Bulgariens vor. Die Japaner mögen besonders die Tänze aus der bulgarischen Folkloreregion Mazedonien. Sie sind langsamer, würdevoller und ähneln so den Traditionen der Japaner. Wir stellen aber nicht nur Tänze vor, wir erteilen auch Tanzunterricht während des Festivals.“
Angesichts des stetigen Erfolgs der Bulgaren in Japan wundert es keinen, dass Christo Stojanow bereits seit 10 Jahren Ehrenbürger von Munakata ist. Diese Würde verlieh ihm das Außenministerium Japans wegen seins großen Beitrags zur Annährung beider Kulturen. „Es ist für mich eine große Freude, die Stadt Munakata in den 20 Festivaltagen in ein Zentrum der bulgarisch-japanischen Kultur und Freundschaft zu verwandeln“, gestand uns Christo Stojanow abschließend.
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
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