Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Bulgarische Energiebörse soll im Dezember den Betrieb aufnehmen

БНР Новини
Foto: BGNES

Die Bulgarische Energiebörse soll im Dezember ihren Betrieb aufnehmen. Das ging aus einer Zusammenkunft hervor, die potentielle Akteure mit der Funktionsweise der Börse vertraut machte.

Die unabhängige Bulgarische Energiebörse ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Bulgarischen Energieholding, deren Kerngeschäft die Organisation des Börsenmarktes in den Bereichen Energiewesen und energieverbrauchsrelevante Produkte wie u.a. Strom, Kohle und Erdgas ist.

Obwohl der Projektstart seit mehreren Monaten erwartet wird, steht das Vorhaben erst jetzt in den Startlöchern. Experten führen die Verzögerung auf den Wunsch zurück, die heimischen Stromproduzenten und den Strom-Binnenmarkt zu schützen. Anfänglich soll offenbar Strom des Atommeilers Koslodui, des Wärmekraftwerks Maritza-Izok 2 sowie der Wasserkraftwerke der staatlichen Energieholding gehandelt werden. Die Verhandlungen mit diesen Unternehmen laufen noch. Die Börse ermöglicht einen Zusammenschluss mit den benachbarten Märkten, beispielsweise mit der Türkei. Die eingetragenen Energiehändler können einen Tag voraus ein- und verkaufen. Für Privatverbrauchern soll der freie Markt ab März 2016 zugänglich sein.

СнимкаDie Preis- und Marktliberalisierung kommentiert der Geschäftsführer der unabhängigen Bulgarischen Energiebörse Konstantin Konstantinow.

"Was die Marktliberalisierung betrifft, legt die Energiebörse lediglich einen Referenzpreis fest, dessen Zusammensetzung für alle ersichtlich ist. Der Marktpreis wird ausschließlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Deshalb geht man davon aus, dass dieser Preis reell ist."

Der liberalisierte Markt fördere den Wettbewerb und biete dem Verbraucher die Möglichkeit der Auswahl, so das Fazit der Teilnehmer am Treffen. Ob mit der Eröffnung der Börse irgendwelche Veränderungen zu erwarten sind, wollen wir weiter von Konstantin Konstantinow wissen.

"Zunächst einmal können wir ohne Gesetzesnovellen unsere Arbeit aufnehmen", erklärt Energiebörsenchef Konstantin Konstantinow. "Eine Neuheit wird sein, dass die Netzbetreiber und Stromanbieter die s.g. Netzverluste über die Börsenplattform aufkaufen müssen. Das wird unsere Liquidität, unser Business und unsere Finanzlage verbessern. Auch die Regeln für den Stromhandel müssen korrigiert werden. Damit wollen die Experten der Regulierungsbehörde in ca. anderthalb Monaten fertig sein."

Allerdings waren sich die Experten nicht einig, wie sich die Börse auf den Strompreis auswirken wird. Nach Ansicht von Anton Iwanow vom Bulgarischen Bergbau- und Energieforum bedeute Marktliberalisierung nicht zwangsläufig steigende Strompreise.

Übersetzung: Christine Christov



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

IWF rechnet 2024 mit einer Inflation von 2,8 Prozent in Bulgarien

Bulgariens Wirtschaft wird in diesem Jahr um 2,3 Prozent wachsen. Dies geht aus der jüngsten Konjunkturprognose hervor, der vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erstellt und heute in Washington vorgestellt wurde. Dies ist ein Rückgang..

veröffentlicht am 22.10.24 um 17:55

Staatsverschuldung Bulgariens belief sich 2023 auf 22,9 Prozent des BIP

Im Jahr 2023 betrug das Haushaltsdefizit 2 Prozent des BIP oder 3,7 Milliarden Lewa (1,9 Milliarden Euro). Das geht aus den endgültigen Daten des Nationalen Statistikamtes hervor. Dies ist ein deutlicher Rückgang des Haushaltsdefizits im..

veröffentlicht am 22.10.24 um 13:48
Rossen Karadimow

Technologieriese aus Taiwan will bei Plowdiw Werk für Chips und Halbleiter bauen

Ein taiwanesischer Technologieriese verhandelt über den Bau einer großen Produktionsbasis auf dem Gebiet der „Wirtschaftszone Trakia“ in der Nähe von Plowdiw.  Dies teilte der Minister für Innovation und Wachstum Rossen Karadimow mit, der sich..

veröffentlicht am 16.10.24 um 18:17