Die beiden Pulew-Brüder Kubrat und Terwel eröffnen eine Boxakademie in Sofia. Und das ohne staatliche Hilfe. In das Boxzentrum wollen sie eine Million Lewa investieren, die sie mit harter Arbeit, Schweiß und Blut erarbeitet haben. Die Akademie erstreckt sich auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern und verfügt über alles, was ein Sportler für seine erfolgreiche Entwicklung braucht. Hier können die Freunde des Faustkampfes - der zu den ältesten Sportarten der Welt zählt und dessen Schutzherr laut griechischer Mythologie Apollon höchstpersönlich gewesen sein soll - in einer hochwertig ausgestatteten Halle mit zwei Boxringen als auch in einem Kraftraum trainieren und danach mit Sauna und Massage entspannen. Die Akademie steht allen Altersgruppen offen. Dennoch stehen hier die Kids - unsere Zukunft - im Mittelpunkt. Gegen eine Monatsgebühr von umgerechnet 15 Euro können sie trainieren, so oft sie wollen.
"Uns geht es darum, den Menschen etwas Gutes zu tun, nicht um Profit. Jeder, der Profisportler werden-, abnehmen- oder sich selber besser kennen lernen und seine Fähigkeiten verbessern will, ist herzlich willkommen. Auch jene, die sich die Gebühr nicht leisten können, können zu uns kommen. Unsere Türen stehen allen offen", erklärte Kubrat Pulew auf einer Sonderpressekonferenz.
"Wir wollen, dass etwas von uns bleibt. Wir wollen den Kids ein Vorbild sein. Und das geht am besten, in dem wir die Bedingungen dafür schaffen und so für Nachwuchs sorgen, anstatt nur an uns zu denken. Wir haben alles, was wir dazu brauchen. Wir haben Erfahrung und wissen, wie es geht", ergänzte sein Bruder Terwel.
Ob es für den Boxsport eine untere Altersgrenze gibt, wollen wir von Terwel Pulew weiter wissen.
"Für den Boxsport gibt es keine untere Altersgrenze. Wenn die Eltern der Meinung sind, dass ihr Kind Interesse für den Boxsport zeigt, dann sollten sie bei uns vorbeikommen. Bei uns trainieren bereits Sechs- und Neunjährige. Es gibt kein geeignetes Einstiegsalter für den Boxsport. Jedes Kind ist anders und muss individuell betreut werden. Das ist die Aufgabe des Trainers - ein altersgerechter Trainingsansatz."
Und wer leitet das Training?
"In erster Linie unser Nationalcoach Borislaw Bojadschiew, der auch mich trainiert. Gegenwärtig wird er von zwei jungen Trainern unterstützt, die sehr ehrgeizig sind", erklärt Terwel. "Auch Kubrat und ich werden uns, wenn wir Zeit haben, am Training beteiligen. Unser Ziel ist es, in den nächsten 5-6 Jahren eine Kindermannschaft aufzubauen. Und eines der Kids soll das Beste in der Nationalmannschaft sein."
Welche Werte sollen in der Akademie vermittelt werden?
"Das Wichtigste ist Motivation, gepaart mit Zielstrebigkeit und dem Einhalten bestimmter Regeln. Das gilt für jeden einzelnen, unabhängig davon, ob man nun eine Profilaufbahn einschlägt oder nicht", meint Terwel Pulew.
In der Boxakademie geht es bereits richtig zur Sache, auch wenn die offizielle Eröffnung erst noch ansteht. Und zwar nach dem Kampf von Kubrat Pulew am 17. Oktober in Karlsruhe.
Übersetzung: Christine Christov
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