Sollte Ihnen beim Stadtbummel der verführerische Duft von Glühwein, frisch gebackenem Brot und brutzelnden Würstchen die Nase kitzeln, Ihnen ausgelassene Kinder mit Weihnachtsmützen entgegenrennen und stimmungsvolle Melodien die Ohren schmeicheln, dann sind sie sicherlich mitten auf einem Festbasar gelandet.
Diesen Dezember hatten die Sofioter die Möglichkeit, das innovative Weihnachtsfestival „SOFIA MEZI“ zu besuchen, wo jeden Abend bulgarische Interpreten und DJs unterschiedliche Musikprogramme zum besten gaben.
Ruhiger ging es auf den Weihnachtsmärkten vor dem Nationaltheater und am Markt „Krasno Selo“ zu. Souvenirs, Mützen, Weihnachtsschmuck und allerlei Gaumenfreuden warteten dort auf die Besucher. Die festliche Stimmung an diesen Orten lässt uns schnell vergessen, wie schwer der letzte Tag, die Woche oder auch das ganze Jahr gewesen sind.
Jedes Jahr wird mittlerweile traditionsgemäß in Sofia ein deutscher Weihnachtsmarkt eröffnet. Ob die Bulgaren mit der deutschen Weihnachtsstimmung mithalten können? Der Österreicher Florian Salliger liebt Weihnachtsmärkte, er hat schon etliche in seiner Heimat und in Deutschland besucht und erzählt, dass sich die Besucher der dortigen Weihnachtsmärkte gern Gulasch in einer essbaren Schale aus Teig bestellen. Gern werden auch unterschiedliche Würstchen, Brezel, Pommes Frittes verzehrt und mit Glühwein und Punsch begossen. Während man hierzulande vor allem Mützen, Handschuhe, Kalender und Weihnachtsruten feil bietet, sind in Deutschland und Österreich Spielzeug und Souvenirs aus Holz, Porzellantassen und Aromaöle der Renner.
Auf einem der Weihnachtsmärkte in Sofia war der Zulauf bei den Bioweinherstellern besonders groß: „Wir stellen unseren Bioweine nach EU-Standards her, sie sind sehr hochwertig. Unser Weinkeller hat Subventionen vom EU-Parlament erhalten. Es ist ein Familienunternehmen, wir alle nehmen an der Weinherstellung teil. Unser Wein enthält keine chemischen Zusatzstoffe und keinen Zucker.“
Konkurriert wurde der Biowein vom köstlichem Himbeerwein „Trastenaja“ aus dem Dorf Bow. Sein außergewöhnliches Aroma und der zarte Fruchtgeschmack lockten viele Kenner an. Andere Verkäufer wiederum boten Heilkräuter und Naturprodukte feil. Obwohl sie froren, waren sie mit dem Umsatz sehr zufrieden: „Glücklicherweise schätzen zunehmend mehr Kunden den Reichtum der bulgarischen Natur und somit auch der Heilkräuter, die bei etlichen Leiden helfen und die Körperabwehr stärken. Immer mehr Menschen wenden sich der Volksmedizin zu, die jahrhundertealte Tradition hat. Unsere Großmütter haben einst keine Antibiotika und Medikamente benutzt, sondern haben sich und ihre Kinder mit Heilkräutern behandelt.“
Kurz vor Neujahr wünschten sich die Leute, mit denen wir uns unterhalten haben, Gesundheit, Glück, Kampfgeist, Glauben und positive Emotionen. Und all das wünschen wir Ihnen auch!
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Luisa Lazarova, BGNES und Deutscher Weihnachtsmarkt Sofia
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