Wer die Wahl hat, hat die Qual – es ist schon nicht einfach, seinen Kindern einen Namen zu geben. Es soll ein schöner Name sein, gleichzeitig auch zum Familiennamen passen und natürlich den nächsten Verwandten gefallen… Sobald man tiefer in die Materie eindringt, entdeckt man, dass die Namen oftmals eine Botschaft enthalten.
Gläubige Christen lassen ihren Nachwuchs häufig auf den Namen eines Heiligen taufen, der dem Kind auf dem weiteren Lebensweg als Schutzheiliger helfen soll. Jeder Name hat seine eigene Geschichte und weckt bei den Menschen die unterschiedlichsten Assoziationen. Es gibt sogar ein spezielles Fachgebiet – die Namensforschung. Am Institut für bulgarische Sprache der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften sind Linguisten tätig, die auf Wunsch einen Herkunfts- und Bedeutungsnachweis für Vor- und Familiennamen erstellen. In den vergangenen Jahren ist das Interesse der Bulgaren an der Herkunft und der Bedeutung ihrer Namen immens gestiegen. Das Institut selbst erforscht ferner die Tendenzen in der Namensgebung. Seine Leiterin, Prof. Anna Tscholewa-Dimitrowa, erzählte uns folgendes:
„Der landesweit populärste männliche Vorname in Bulgarien ist und bleibt Iwan; der häufigste weibliche Vorname ist Maria“, sagt die Namensforscherin. „Man hält sich weiterhin an die Tradition, seine Kinder nach deren Großeltern oder andere Verwandte zu benennen, wobei jedoch die Namen häufig modernisiert werden. Man geht sogar so weit, lediglich den ersten Buchstaben beizubehalten. Wenn man Namensforschung betreibt, muss man auch die Tendenzen weltweit beachten. Derzeit leben etwa anderthalb Millionen Bulgaren jenseits der Heimat. Häufig werden ihre Kinder im Ausland geboren und oft gibt man ihnen solche Namen, die ihnen die Integration nicht behindern. Und so ersetzten mittel- und westeuropäische Namen die altbekannten bulgarischen. Aus Stefka wird dann eine Stefanie und aus Grigor wird Gregory. Eine Modeerscheinung sind ferner phonetische Umbildungen, wie Aleksander anstatt Alexander. Es ist aber auch die Tendenz der Rückbesinnung auf traditionelle bulgarische Namen zu bemerken. So hat beispielsweise der Name Kalojan an Häufigkeit zugenommen. Das trifft auch auf die weiblichen Vornamen Raja, Kalina, Denitza und Dessislawa zu. Populärer ist auch der Name Daria geworden. Der Phantasie sind aber keine Grenzen gesetzt. So zum Beispiel kombiniert man häufig Namen, um es auch mehreren Großvätern oder Grußmüttern recht zu machen.“
Die bulgarische Gesetzgebung ist in Bezug auf die Namensgebung äußerst tolerant. Was das Namenssystem selbst anbelangt, sind viele Bulgaren zunehmend der Ansicht, dass es geändert werden müsse. Gesetzlich vorgeschrieben sind Vorname, Vatersname und Familienname. Dieses System wurde nach der Neugründung des Staates 1878 von den Russen übernommen und ist im Grunde genommen den hiesigen Traditionen fremd. Vor- und Nachnahme würden völlig ausreichen, meint das Gros der Bulgaren. Es gibt aber auch negative Tendenzen. Dazu die Sprachforscherin:
„Wir müssen an unserer Identität und unsere Namen festhalten und sie nicht vergessen“, mahnt Prof. Tscholewa. „In der letzten Zeit lässt man häufig auch den Familiennamen ändern, was zu einem Bruch im Stammbaum führt. Es häufen sich Familiennamen, wie Iwanow, Petrow und Dimitrow usw. Man muss sich seiner Wurzeln besinnen und die Flucht in die Anonymität durch einen neuen und häufig landläufigen Familiennamen meiden. Unser Institut stellt daher auf Wunsch Analysen über die Bedeutung und Herkunft von Familiennamen zur Verfügung. Im Familiennamen kommt häufig die Familiengeschichte zum Ausdruck, die man nicht vergessen sollte“, betonte abschließend die Namensforscherin Prof. Anna Tscholewa-Dimitrowa von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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