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Hristo Iliew – der Retter von Sofia

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Foto: Luisa Lazarova

Vor einigen Jahren ist Hristo Iliew drauf und dran, sich unter diejenigen zu reihen, die ihr Heil in der Flucht nach Westeuropa suchten. Anstatt dessen beschließt er jedoch, als Superheld seine Geburtsstadt zu retten. Während seines Studiums in Spanien sucht ihn eine idealistische Idee heim, wie er selbst sagt. Er kehrt in seine Heimat zurück und gründet vor einem Jahr gemeinsam mit Freunden die Initiative "Rette Sofia". Sie mögen es nicht, nichts zu tun, abseits zu stehen und nur über die Probleme zu meckern. Sie sehen es als ihre Mission an, gegen Unregelmäßigkeiten in der Hauptstadt vorzugehen und sich damit durchzusetzen.

Alles fängt 2009 an, als die Enthusiasten die Initiative "Rettet die U-Bahn" auf die Beine stellen. Diese ist gegen den Verlauf der dritten U-Bahn-Strecke gerichtet, die ihrer Meinung nach unbequem für die Reisenden entworfen wurde. Die Mission ist erfolgreich, das Projekt wird nachgebessert.

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"Zu unseren größten Erfolgen zählt die neue visuelle Information in der U-Bahn", meint Hristo. "In allen U-Bahn-Stationen gibt es neue Schilder, die die nächsten Haltestellen in der entsprechenden Richtung zeigen. Herr Bratoew, Geschäftsführer des U-Bahn-Betreibers Metropolitan, hatte sich bereit erklärt, diese Schilder aufzustellen. Das ist erst der Anfang. Ein weiterer Erfolg von uns sind die mehrfarbigen Hinweisstreifen am Flughafen. Sie weisen den ankommenden Reisenden den Weg zu U-Bahn, Bus oder Taxi. Die Streifen wurden im Vorjahr angebracht. Dazu hatten wie dem Flughafen sechs Vorschläge unterbreitet. Einer davon wurde dann umgesetzt. Wir sind sehr stolz, dass wir etwas zum städtischen Umfeld von Sofia beitragen."

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Auch derzeit arbeiten die Jugendlichen an mehreren Projekten – mehr Busstreifen, Einführung von städtischem Nahverkehr bei Nacht, Einführung eines Systems zur elektronischen Fahrscheinentwertung mit Umsteigemöglichkeit innerhalb von 90 Minuten im städtischen Nahverkehr, Nachbesserung von Projekten für Schlüsselkreuzungen, Rettung von diversen stilllegungsbedrohten Linien des städtischen Nahverkehrs, transparentes Management seitens der Stadtverwaltung und Dialog mit den Bürgern. Ferner setzt sich die Initiative "Rette Sofia" für eine strengere Kontrolle der im städtischen Umfeld verwirklichten Projekte ein.

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"Das ist eines der markantesten Probleme in der Hauptstadt – konkret die schlampigen Ausbesserungs- und Bauarbeiten", meint Hristo Iliew. "Kürzlich wurde beispielsweise die Vitoscha-Straße saniert, die leider schon wieder zerbröckelt. Gleiches gilt für den jüngst gebauten Abschnitt des Malinow-Boulevards im Stadtteil Mladost. Dieses Problem umfasst alle Projekte in Sofia und alle Bauphasen – von der Planung, der Projektierung und dem Bau bis hin zur Bauaufsicht und Instandhaltung. Das Problem ist sehr komplex. So liegen beispielsweise die Serdika-Ausgrabungen im Zuständigkeitsbereich des Kulturministeriums, wobei die Sofioter Stadtverwaltung dabei teilnahmslos zusieht, als ob diese Anlage nicht mitten in Sofia situiert wäre. Wir fordern von der Sofioter Stadtverwaltung mehr Verantwortung in dieser Sache, auch im Interesse der Bürger. Die antiken Überreste müssen auf moderne und umsichtige Weise rekonstruiert werden und nicht nur mehr schlecht als recht, wie es derzeit der Fall ist."

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Die Konversation mit der Sofioter Stadtverwaltung sei schwierig, die Antworten mehrdeutig, meint Hristo. Die Enthusiasten opfern ihre gesamte Freizeit, um ihre Aktivitäten selbst zu finanzieren. Sie sind empört über die Untätigkeit und das Übergehen der Probleme in unserem Umfeld und fördern zeitnahes Handeln und Verbreitung. Dabei mag es Hristo gar nicht, dass Sofia in seiner Entwicklung hinter diversen europäischen-, aber auch bulgarischen Städten wie Plowdiw und Burgas zurückbleibt, wo man deutlich mehr um das Kulturerbe bemüht ist. "Rette Sofia" steht allen offen. Informationen sind über die Facebookseite der Initiative sowie die Webplattform spasisofia.org erhältlich.

Hristo Iliew ist fest davon überzeugt, dass die "Mission Impossible" letztendlich einen guten Ausgang haben wird. D.h., wenn immer mehr Jugendlichen bewusst wird, dass gerade sie die Verantwortung dafür tragen und bereit sind, den einfachen Weg gegen den steinigen einzutauschen, der möglicherweise zu einem schönerem Ort führt.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: spasisofia.org und Luisa Lazarova



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