Elena Marinowa leitet eine der größten Software-Unternehmen in Bulgarien. Derzeit ist sie auch Vorstandsmitglied der Bulgarischen Assoziation für Informationstechnologien und des Konsultativrates für Informations- und Kommunikationstechnologien an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Sie sitzt zudem im Aufsichtsrat der Amerikanischen Universität in Bulgarien. Elena Marinowa ist eine viel beschäftigte Frau. Am Weltfrauentag sagt sie, in Bulgarien gibt es keine Diskriminierung von Frauen.
„Die Frauen in Bulgarien sind in allen Lebensbereichen erfolgreich vertreten und werden nicht diskriminiert“, sagt Elena Marinowa. „In meiner Branche, im IT-Bereich, sind genauso viele Frauen beschäftigt, wie auch Männer. Da haben wir ein ganz anderes Problem – uns mangelt es an Fachkräften, und zwar weltweit. So gesehen ist jeder IT-Spezialist willkommen und da ist kein Platz für Diskriminierung! Das gilt auch für alle anderen Bereiche, wie Immobilien, Medizin, Bildung usw. Viel mehr geht es um eine gute Ausbildung und es ist jedem jungen Menschen anzuraten, viel Mathematik und Fremdsprachen zu lernen, denn das ist die Grundlage für einen guten Job in der Zukunft“, sagt Elena Marinowa.
Und dennoch weiß sie aus eigener Erfahrung am Arbeitsplatz, dass es gewisse Unterschiede in der Arbeitsweise zwischen Frauen und Männern gibt.
„Die Frauen vertrauen ihrer Intuition sehr stark“, sagt die Managerin. „Die Männer sind logischer und vertrauen viel mehr den Tatsachen und Gegebenheiten. Am besten wäre es natürlich, wenn man beides kombinieren könnte. Viel wichtiger ist, dass man seine Arbeit gut erledigt“, sagt Elena Marinowa.
Sie selbst hat bisher nie gespürt, vernachlässigt worden zu sein, weil sie Frau ist. Wenn man überhaupt von Diskriminierung sprechen kann, dann eher wegen des Alters, meint sie. Daher macht nicht das Geschlecht den guten Chef, sondern seine Fähigkeiten. Ist es daher wichtig, auf eine Frauenquote zu bestehen?
„Ich wünsche mir ein Gleichgewicht“, sagt sie. „In unserem Unternehmen bemühen wir uns, keine reine Frauen- oder reine Männerteams zu haben. Männer und Frauen ergänzen sich und davon profitiert die Firma. Wir haben keine Frauenquote und ich bin kein Verfechter dieser Idee. Der Wettbewerb ist entscheidend. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es den Frauen viel schwieriger fällt, das Gleichgewicht zwischen Karriere und Familie zu halten. Da haben Männer einen klaren Vorteil. Dafür aber passen sich Frauen schneller und besser an“, sagte abschließend Elena Marinowa.
Übersetzung: Vessela Vladkova
Im akademischen Jahr 2025/2026 gehören die Niederlande, Österreich, Deutschland, Italien und Spanien zu den am stärksten nachgefragten Ländern für ein Hochschulstudium unter bulgarischen Studienbewerbern. Das teilte Nikolaj Christanow auf der..
Die Südliche Zentralregion Bulgariens ist innerhalb der Europäischen Union mit 66,2 Prozent aller Todesfälle das Gebiet mit der höchsten Sterblichkeitsrate infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, geht aus Daten von Eurostat hervor. Das ist..
Ende September wurde an der Botschaft Bulgariens in Slowenien eine Bibliothek eröffnet. Die Einrichtung entstand als gemeinsame Initiative der diplomatischen Vertretung in Ljubljana und der im Jahr 2024 gegründeten Bulgarischen..
Der bulgarische Investigativjournalist Christo Grosew wurde mit dem renommierten Preis „Journalist des Jahres“ des europäischen Medienfestivals PRIX..
Die Ost-Rhodopen erwachen im Herzen Sofias – mit authentischen Aromen, Musik und handwerklichem Können. Die Einwohner der Hauptstadt haben am 4. Oktober auf..
Die Geschichte von Gostilja ist eine Zeitreise und eine Begegnung mit einer kleinen katholischen Gemeinde zugleich, die es trotz der Wirren der..