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Elektronische Archivierung versus Papierarchiv

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Foto: BGNES

Am 9. Juni haben wir erneut den Internationalen Archivtag begangen. Dieser Tag ist eng mit der Geschichte und dem Gedächtnis der Menschheit verbunden. Er trägt die Botschaft, dass dieses Gedächtnis gewahrt werden muss. Aus diesem Grund sieht der Vorsitzende der Staatlichen Archivbehörde Dr. Michail Gruew die elektronische Archivierung als strategisches Ziel seiner Gilde an.

СнимкаDie herkömmlichen Dokumente werden weltweit von den elektronischen verdrängt“, führt Dr. Michail Gruew an. „Das ist eine große Herausforderung für alle. Wir müssen entscheiden, was wir mit diesen elektronischen Dokumenten machen werden. Es müssen einheitliche Standards und Bestimmungen für die gesamte staatliche Administration ausgearbeitet werden, die die Aufbewahrung der elektronischen Dokumente zuerst in den Behörden und dann in der Archivbehörde regeln und deren Echtheit und Sicherheit gewährleisten. Das wird unsere prioritäre Aufgabe im Kontext der Strategie zur Entwicklung der digitalen Verwaltung bis 2020 sein“, erläutert Dr. Michail Gruew.

Diese Strategie hängt mit der Entwicklung der Informationstechnologien zusammen und setzt Finanzmittel voraus, die in der staatlichen Verwaltung und auch in der Staatlichen Archivbehörde ziemlich dünn gesät sind.

Das ist eine Aufgabe der Regierung, wobei die Archivbehörde vorrangig für die Ausarbeitung der Standards in absehbarer Perspektive und die Aufnahme der ersten elektronischen Dokumente zuständig ist. Alle Kollegen EU-weit stehen vor dieser Herausforderung. Denn es bleibt die Frage offen, ob man diese elektronische Dokumente in 20, 30 oder 50 Jahren noch lesen und verwenden kann.“

Aus diesem Grund ist alle 5 bis 10 Jahre ein Upgrade der gesamten Daten im Informationsmassiv notwendig. Der Umstieg der staatlichen Verwaltung von papiergestützten auf elektronische Träger ist für die Archivbehörden überall auf der Welt eine Herausforderung. Fortgeschrittene Archivsysteme verfügen allerdings über eine elektronische Archivierung.

Zu den wertvollsten Neuzugängen im Archiv gehört die Sammlung des Vereins „Wahrheit“, der 1990 mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, die Verbrechen des kommunistischen Regimes aufzudecken. Diese Sammlung enthält Registrationslisten von repressierten Menschen und Zeugnisse aus den Anfangsjahren der totalitären Ordnung.

An dieser Stelle sollten wir erwähnen, dass die Tochter des ersten demokratisch gewählten bulgarischen Staatspräsidenten Schelju Schelew, der im vergangenen Jahr von uns gegangen ist, das Archiv ihres Vaters der Archivbehörde zur Verfügung gestellt hat. Diese Absicht trägt auch die Tochter seines Vorgängers Peter Mladenow, die ebenfalls das Archiv ihres Vaters der Archivbehördevermachen will. In den Bestand der Staatlichen Archivbehörde wurden unter anderem auch die reichen Archive des namhaften Schriftstellers und Journalisten Prof. Marko Semow, des früheren Rektors der Kunstakademie Prof. Iwan Gasdow aufgenommen. Der Schauspieler Nino Lukanow aus Stara Sagora, ein Freund des weltbekannten bulgarischen Basssängers Boris Christow, hat ebenfalls Fotos, Alben, Medienberichte und sonstige wertvolle Dokumente dem staatlichen Archiv zur Verfügung gestellt.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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