Darina Takowa hat nach einer überaus aktiven Tätigkeit als Sängerin eine Stiftung auf ihren Namen gegründet, die junge und talentierte Operninterpreten unterstützt und nicht nur das.
„Ich habe sehr viele interessante Ideen und Projekte und ständig erweitert sich der Tätigkeitsbereich meiner Stiftung – sie hat sich für mich in eine Art Mission verwandelt“, versichert die Sängerin. „Ich möchte eine neue Operngeneration schaffen, denn die Opernkunst ist sehr wichtig für Bulgarien. Die Oper ist eine elitäre Kunst; wir können also nicht mit der Unterstützung aller rechnen. Zudem ist sie in den letzten Jahren etwas ins Hintertreffen geraten. Ich will alles drauf und dran setzen, um der bulgarischen Opernkunst zu neuem Glanz zu verhelfen, natürlich auch international. Die Opernkunst ist für Liebhaber und für ein entsprechend gebildetes Publikum. Die Heranführung zu dieser Kunst muss bereits im Kindesalter geschehen. Das Publikum muss also von klein auf erzogen werden. Meine Generation der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts genoss eine vertiefte Ausbildung in Gesang und Musikgeschichte. Das Schicksal ist schon merkwürdig… meine erste Begegnung mit der Oper war während meiner Schulzeit – unsere Klasse besuchte eine Aufführung der „Zauberflöte“; gerade in der Rolle der Königin der Nacht sollte ich später Karriere machen – das war 1988…“
Darina Takowa machte schnell Karriere und eroberte sich eine nach der anderen die bedeutendsten Opernbühnen in der Welt.
„Das ging nicht auf einmal“, betont die Sängerin. „Wenn man zum ersten Mal auf einer Weltbühne steht, glaubt man, einen Herzschlag zu bekommen, denn sie sind wirklich enorm groß. Man muss also schrittweise nach oben klettern. „La Scala“ heißt übersetzt „Treppe“ und es kommt tatsächlich einem Treppensteigen gleich. Um zur „Metropolitan Opera“ zu gelangen, muss man einen langen Weg zurücklegen, der über etliche Opernhäuser führt, in denen man Erfahrungen sammelt. Nichts passiert zufällig! Wenn man dann eine große Bühne betritt, ist man zureichend vorbereitet. Es fällt einem also nicht in den Schoß. Als ich die Bühne der Metropolitan Opera betrat, sagte ich mir: „Du musst mit deiner Stimme und deinem Auftreten diesen großen Raum ausfüllen!“ Und ich tat es in Gounods „Faust“; das war 2006. Ich bin zufrieden mit meiner Karriere und bin den Schicksal für all das, was ich erlebt habe, dankbar.“
„Meine Karriere habe ich in den goldenen Jahren der Oper aufgebaut“, erzählte uns weiter Darina Takowa. „Im Jahre 2006 zog ich mich zurück. Das war das letzte Jahr dieser goldenen Zeit; danach stürzte die Oper in eine Krise. Selbst in Italien herrscht diesbezüglich völliger Zerfall: Theater werden geschlossen, Inszenierungen werden abgesetzt und viele Opernhäuser haben Probleme, die Künstler-Gagen zu zahlen. Auch wenn wir mit der Kunst leben, können wir allein von ihr nicht leben. Die finanzielle Seite ist auch sehr wichtig… Die Stiftung, die ich gegründet habe, trägt meinen Namen, damit den Menschen klar ist, worum es geht. Für kommendes Jahr plane ich sogar eine ganze Operninszenierung mit meiner Meisterklasse.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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