Am 1. November erlebte die 12. Ausgabe des Internationalen Studenten-Filmfestivals „Early Bird“ seine Eröffnung. Es ist das größte bulgarische Forum für innovative Kurzfilme, die von angehenden Filmregisseuren gedreht wurden. Das Festival selbst besitzt einen Wettbewerbscharakter und nachdem die Filme im Verlaufe von sechs Tagen dem interessierten Publikum und einer Fachjury vorgestellt worden sind, werden die besten Arbeiten prämiert. Preise werden in insgesamt zehn Kategorien vergeben.
Vorsitzender der Jury ist traditionell der Sieger der vorangegangenen Ausgabe. In diesem Jahr ist es Ana Maria Comanescu (auf dem Foto) aus Rumänien. Die Jury hat es auch diesmal nicht einfach, denn sie muss aus den nominierten 162 Spiel-, Dokumentar-, Experimental- und Trickfilmen auswählen, die Studenten aus 42 Ländern der Welt eingereicht haben. Die Filmschöpfer selbst studieren an den populärsten Filmakademien des Alten Kontinents, kommen aber auch aus Australien, Neuseeland, Südafrika, Brasilien, Bangladesch, Pakistan, Indonesien und Simbabwe.
Die Eröffnung des Studenten-Filmfestivals begleitete eine Ausstellung des in London lebenden bulgarischen Fotografen Cvetan Lilovski, der den Trubel einer jeden Filmpremiere in der britischen Hauptstadt einfängt.
Nähere Einzelheiten über die diesjährige Ausgabe teilte uns Alexej Christow mit, der das Festival ins Leben gerufen hat und bis heute leitet:
„Die 12. Ausgabe des Festivals bietet ein äußerst reiches Panorama der Studenten-Filme aus fünf Kontinenten“, erzählt der Filmexperte. „In diesem Jahr haben wir aus rund 1.300 Filmen etwas mehr als ein Zehntel ausgewählt, die in die engere Wahl des Wettbewerbsprogramms gekommen sind. Das Festival wird mit der Verleihung der zehn Preise in den jeweiligen Kategorien zu Ende gehen. Ferner gibt es einen Großen Preis, wie auch Preise für den besten ausländischen und bulgarischen Film sowie Auszeichnungen für Regie, Drehbuch und Schnitt. Vergeben wird auch ein Preis des Vorsitzenden der Jury.“
Wie ist es um die Filme bestellt, die die heimischen Filmstudenten eingereicht haben, fragten wir weiter Alexej Christow.
„Es gibt zureichend neue bulgarische Filme, die vor allem Studenten der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunst und der Neuen Bulgarischen Universität produziert haben“, erzählt der Gründer und Cheforganisator des Festivals. „Im vergangenen Jahr wurde als bester bulgarischer Film „Feinde“ von Christo Simeonow prämiert, der an der Süd-West-Universität Neofit Rilski in Blagoewgrad studiert. Ich denke, dass alle Hochschulen des Landes, an denen Filmkunst gelehrt wird, würdig vertreten sind. Die bulgarischen Teilnahmen, wie auch alle anderen, brauchen den Weltvergleich nicht zu scheuen.“
Der Regisseur Dimitar Serdschiew gehört zu jenen Teilnehmern, die häufiger Preise erhalten haben. Und so gehört er in diesem Jahr der Jury an. Wir fragten ihn, welche Bedeutung das Festival für die jungen Regisseure hat.
„Dieses Kurzfilm-Festival gehört zu den bedeutendsten des Landes“, ist Serdschiew überzeugt. „Während meines Studiums habe ich mich mehrmals an ihm beteiligt, als es noch in den Kinderschuhen steckte. Im Laufe der Jahre hat es sich als ein einflussreiches Filmforum etabliert, das viele Freunde auf der Welt hat. Ein solches Festival gibt den jungen Regisseuren gute Möglichkeiten, ihre Kräfte zu messen und auch Unterstützung zu erhalten. Für einen angehenden Filmemacher ist es wichtig, sich zu vergewissern, dass das was er macht auch einen Wert besitzt. Entsprechend müssen begabte Regisseure gefördert werden. Und ob jemand begabt ist, erkennt man bereits an den Erstlingswerken, die auf dem Festival vorgestellt werden.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Archiv des Festivals
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