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Harfenistin Iliana Selimska – Musik als Lebensweise

Foto: Privatarchiv

Die Harfenisten Iliana Selimska ist eine vielseitige Musikerin, die die Traditionen dieses Instruments von ihrer Familie geerbt hat. Sie hat an der Musikakademie in Sofia Harfe und Gesang studiert. Danach besuchte sie Meisterklassen der bulgarischen Operndivas Raina Kabaivanska und Gena Dimitrova, wie auch von Prof. Claudia Antonelli an der Musikakademie „Santa Cecilia“ in Rom. 1991 wurde sie Soloharfinistin des Symphonieorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Auf der Opernbühne debütierte sie in „Die Drehung der Schraube“ von Benjamin Britten. Trotz unzähliger Konzerte und Opernaufführungen, vieler angesehener Preise und Auftritten in aller Welt ist Iliana Selimska ein äußerst bescheidener Mensch geblieben, dem der Ruhm nicht in den Kopf gestiegen ist. In ihrer Freizeit sammelt sie seltene und dem breiten Publikum unbekannte Werke, die in Bulgarien noch nicht vorgestellt worden sind.

Über ihre Liebe zur Musik und die langen Jahre der Vervollkommnung erzählte uns Iliana Selimska:

Das erste Musikinstrument, auf dem ich lernte, war das Klavier“, sagt die Musikerin. „Später entdeckte ich die Harfe. Ich bin im Operntheater aufgewachsen und die Liebe zur Musik kam in mir schon in sehr jungen Jahren auf. Von klein auf wusste ich, dass ich eines Tages singen werde. Mit 13 fing ich an, mich intensiv mit der Harfe zu beschäftigen. Dieses Instrument hatte mich verzaubert. In der Musikakademie lernte ich auch Gesang und hatte die Chance, die Bekanntschaft von Raina Kabaivanska zu machen. Harfe und Gesang sind in meinem Leben stets eng verbunden. 2002 lud man mich ein, im Orchester der „Chigiana International Festival and Summer Academy“ zu spielen. Die Meisterklassen dort leitete Raina Kabaivanska. Ich besuchte nicht nur ihre Lehrgänge dort, sondern auch ihre Vorlesungen in Bulgarien.“

Über ihre Liebe zum Gesang, ihre Treffen mit angesehenen Musikern und ihre Lieblingsrollen erzählte uns Iliana Selimska:

Die Bühne ist jener Ort, an dem ich mich am komfortabelsten fühle“, gesteht die Musikerin. „Besonders nachdem ich in das Kostüm geschlüpft bin, oder ein Konzert gebe. Für mich sind die verschiedenen Arten Musik und die unterschiedlichsten Genres, Komponisten und Stile besonders reizend. Ich bin auf verschiedenen Bühnen aufgetreten und habe unzählige Konzerte mit zeitgenössischen Werken europäischer Komponisten gegeben. Mit der Harfe spielte ich in verschiedenen Formationen und interpretiere symphonische, wie auch Kammermusik. Ferner habe ich viele Kollegen begleitet – es gibt eine Reihe von Opernarien mit einer ansprechenden Harfenbegleitung. Der bekannte bulgarische Komponist Simeon Pironkow zollte mir große Hochachtung und wollte stets, dass ich seine Werke spiele. Lange Jahre war ich Mitglied des Orchesters der Akademie Chigiana in Siena, die von Gianluigi Gelmetti und Juri Aronowitsch geleitet wurde. Mit diesem Orchester traten Spitzenmusiker und Sänger auf und gaben Meisterklassen. Seit vielen Jahren spiele ich auch im Radiosymphonieorchester in Sofia. Als Sängerin habe ich mich wiederum an den verschiedensten Festivals in Bulgarien beteiligt und habe mit den verschiedensten Orchestern zusammengearbeitet. Was meine Lieblingsrollen anbelangt, enden sie interessanter Weise stets auf „-ina“, also die Rosina aus dem „Barbier von Sevilla“ und die Norina aus „Dona Pasquale“. Ich würde aber auch gern die Violetta aus „La Traviata“ singen.

Mein Instrument – die Harfe, ist im Orchester wie eine Primadonna“, erzählt weiter Iliana Selimska. „Es sieht nicht nur schön aus, es klingt auch herrlich. Vor allem französische Komponisten haben für die Harfe geschrieben. In den Balletten von Tschaikowski spielt ebenfalls die Harfe eine wichtige Rolle. Wenn man in einem Orchester ein Solo-Instrument spielt, trägt man eine außerordentlich hohe Verantwortung. Andererseits fühlt man sich auch recht selbständig. Was meine anstehenden Aufgaben betrifft, werde ich mich am Weihnachtskonzert des Radiosymphonieorchesters beteiligen und einige Aufnahmen mit Filmmusik machen, was ein weiteres Interessengebiet von mir ist.“

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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