In der bulgarischen Hauptstadt gibt es rund 2.000 Denkmäler und Gedenktafeln, die namhaften Persönlichkeiten und Ereignissen Sofias gewidmet sind. Einige sind den meisten Bürgern überaus vertraut; andere wiederum schlummern in Vergessenheit. Bislang gab es keine eingehende Information über ihre Zahl und Bedeutung, doch nunmehr gibt es eine Internetseite, aus der man die Geschichte und vieles andere mehr über die Sofioter Denkmäler erfahren kann.
Das Projekt wurde von der Hauptstädtischen Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Geschichtsmuseum Sofia erarbeitet. Noch sind aber nicht alle Denkmäler erfasst und die Seite gibt über mehr als 200 von ihnen Auskunft. Das Register wird aber ständig erweitert. Einzelheiten verriet uns Todor Tschobanow, Vizebürgermeister der Hauptstadt zu Fragen von Kultur und Bildung:
„Das Gedächtnis unserer Stadt sind nicht einzig die Straßen und Plätze sowie ihre Namen, sondern auch die vielen Denkmäler“, sagt Vizebürgermeister Tschobanow. „Es sind Objekte, die das historische Gedächtnis wahren und die Passanten an markante Ereignisse und namhafte Persönlichkeiten erinnern. Das ist für das kollektive Gedächtnis einer Stadt sehr wichtig. Im Zuge der Novellen zur Verordnung über die Be- und Umbenennung von Gemeindeobjekten, hat sich die Ausarbeitung eines einheitlichen Registers für die Denkmäler und Gedenktafeln als notwendig erwiesen. Mit dieser Aufgabe sind wir an das Museum für die Stadtgeschichte Sofias herangegangen. Das Register soll konkrete Auskunft über jedes einzelne Denkmal geben – wo es sich befindet, was es darstellt, Status des Denkmals und Autor. Das ist natürlich eine gewaltige Aufgabe. Bis vor einem Jahr waren im Archiv des Museums rund 500 Objekte registriert. Fügt man jedoch die sogenannten „künstlerischen Elemente“ hinzu, kommen wir auf ein Vielfaches dieser Zahl.“
Bislang fehle es an einem solchen einheitlichen Register. Die Gründe dafür sind verschieden, zumal nun auch die künstlerischen und dekorativen Elemente hinzugezählt werden, die ebenfalls Teil der Stadtlandschaft sind. Die Geschichte etlicher Gedenkplatten ist in der Zwischenzeit verlorengegangen. Diese muss in den Archiven und vor Ort rekonstruiert werden. Das Museum für die Stadtgeschichte Sofias rechnet auf die Unterstützung Freiwilliger und Praktikanten, um die nötige Information zusammenzutragen. Bürger, die alte Fotos von Denkmälern besitzen und deren Geschichte kennen, sind ebenfalls angesprochen. Die Seite mit dem Online-Register für die Kulturdenkmäler Sofias ist bislang nur auf Bulgarisch, soll aber eine englische Fassung erhalten, sobald genügend Angaben über die einzelnen Denkmäler, Gedenkplatten sowie künstlerische und dekorative Elemente vorliegen.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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