„Die Bürgergesellschaft besteht nicht darin, sich einmal an einer Protestaktion zu beteiligen – sie ist ein Organismus, der fähig sein sollte, einen Dialog zwischen seinen Mitgliedern zu führen. Die Bürgergesellschaft sollte ein Faktor sein, der sich bei jeder Ungerechtigkeit im Staat zu Wort meldet und bei jedem Schlag und jeden Fehler der Staatsführung reagiert.“ Das sind Worte des jungen Regisseurs und Szenaristen Alex Manuilow, der die gesamte Palette der Probleme der modernen Gesellschaft in seiner Text-Performance „Der Staat“ ausdrückt.
Der Autor ist der Öffentlichkeit kein Unbekannter, doch seine neueste Arbeit zog die Aufmerksamkeit der angesehensten Theaterwissenschaftler und Kritiker auf sich. Seine Herangehensweise an die Problematik sei etwas ganz Neues in der Theaterkunst. Das Szenario von Alex Manuilow wurde bereits in fünf europäischen Sprachen übersetzt und „unterhält“ sich seit zwei Jahren mit dem ausländischen Publikum. „Der Staat“ hat seit Kurzem eine rein bulgarische Umsetzung erfahren. Sie ist brillant, spricht alle an und geht vor allem den jungen Menschen unter die Haut. Die neuartige Vorstellung spricht in Sofia im Namen von Plamen Goranow, einem jungen Mann, der unzufrieden mit konkreten Ungerechtigkeiten im Staat, 2013 zur Selbstverbrennung griff und an den Folgen starb.
„Plamen hat sich als Thema tief in mir verankert. Er erschien und es scheint, als ob er uns sagen wollte: „Hier bin ich, ein Teil des Staates und ihr müsst mir Aufmerksamkeit schenken!“, sagt der Regisseur und weiter: „Es hat mich emotional tief berührt, dass ein Mensch wegen Problemen im Staat den Flammentod wählt. Das ist schließlich ein extremer und verzweifelter Akt, der darauf hinweist, wie viele Dinge wir im Land, in dem wir leben, falsch gemacht haben. Plamen war sogar nicht der einzige – er ist einer von 13 oder 14 Menschen, die sich anzündeten. Sie alle waren äußerlich gesunde junge Menschen, die einen Beruf hatten. Für mich war es ganz natürlich, dieses Thema aufzugreifen. Und das geschah im „Der Staat“. Die Idee, die Rolle der Schauspieler zu verringern und die Teilnahme des Publikums zu erhöhen, ist nicht neu. Damit wird den Zuschauern mehr Raum als dem Autor eingeräumt. Das Publikum seinerseits stellt sich hinter dem Autor; es wird zu einem Teilnehmer und das ist ein unheimlich interessanter Prozess. Der grundlegende Gedanke besteht in der Diskussion – wir müssen sagen, was die Demokratie für uns ist und wie sie funktioniert. Wir müssen es nicht nur sagen, sondern auch zeigen – es mittels eines szenischen, Theater- oder Performance-Modells erleben – das war meine Idee“, sagte abschließend der junge Regisseur und Szenaristen Alex Manuilow.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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