Am 15. August begehen die Christen das Fest Mariä Himmelfahrt. Die orthodoxen Kirchen speziell legen die Betonung auf die Entschlafung Mariens. Diese unwesentlichen Unterschiede wirken sich jedoch in keiner Weise auf das Fest an sich aus, das zu den bedeutendsten Marienfesten gehört. Die Gottesmutter gilt landläufig als Beschützerin der Geburt und als Lebensspenderin. An jenen Orten in Bulgarien, an denen es Kirchen oder Klöster gibt, die der Jungfrau Maria geweiht sind, werden seit je her am heutigen Tag Volksfeste veranstaltet. Dem Fest geht eine zweiwöchige Fastenzeit voraus, so dass am 15. August stets ausgiebig gefeiert und die Tafel reich gedeckt wurde und wird.

Das zubereitete Fleisch stammt von Opfertieren, das früher unter den Gläubigen verteilt wurde, die sich im Hof der Kirche oder des Klosters eingefunden hatten. Bis heute ist es Brauch, die Hausikone der Gottesmutter mit Blumen und anderen Gaben zu schmücken.

Das „Große Marienfest“, wie man es landläufig bezeichnet, wird im Dorf Owtschartzi nahe der südwestbulgarischen Stadt Dupnitza besonders feierlich begangen, denn die Gottesmutter gilt als Beschützerin dieses Dorfes. Unter den Dorfbewohnern wird speziell Kosta Katzarski eine hohe Achtung entgegengebracht und er wird von allen als eine Art „Dorfältester“ angesehen. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gründete er mit Gleichgesinnten eine Gruppe für authentische Folklore. Lange Jahre sang er auch in der Kirche und gibt heute seine Erfahrungen an die jüngeren Generationen weiter.
„Zu diesem Fest kommen Menschen aus ganz Südwestbulgarien“, sagt Gevatter Kosta, wie ihn die anderen Dorfbewohner nennen. „Es wird Opferlammsuppe zubereitet und das in 30 großen Kesseln. Das Fest ist sehr wichtig, weil die Allerheiligste Maria verehrt wird, die unseren Erlöser Jesus Christus geboren hat. Er beschützt ins in allem. Bei uns in Owtschartzi hat es nie vernichtende Hagelschläge, anhaltende Dürren oder andere Naturkatastrophen wie anderswo gegeben. Im Winter fällt nicht zu viel Schnee und es gibt keine Schneestürme; auch leiden wir nicht unter Wasserknappheit. Die Menschen hier sind stark gläubig und sind für den himmlischen Schutz dankbar. Die Vorbereitung des „Großen Marienfests“ beginnt am Tag zuvor, wenn die Opferlammsuppe zubereitet wird. Am Morgen des 15. August gehen alle zur Kirche und wenn der Festgottesdienst zu Ende ist, schlägt feierlich die Glocke. Daraufhin machen sich alle auf und gehen zur Kapelle oberhalb des Dorfes. Der Priester führt eine Wasserweihe durch und segnet die Menschen und dann beginnt auch schon das Volksfest mit viel Musik und Tänzen. Man vergnügt sich bis spät in den Abend, denn es ist eines der größten Feste der Christenheit.“

Es herrscht die Meinung vor, dass das Leben auf dem Land eintönig und damit langweilig sei. In Owtschartzi ist das jedoch nicht der Fall. Es ist im Gegensatz zu vielen anderen Ortschaften Bulgariens ein lebendiges Dorf. „Hier gibt es viele junge Leute, es gibt Kinder und die Häuser sind auch alle gut gepflegt oder auch neu“, erzählt Kosta Katzarski und fährt fort: „Bei uns geht es fröhlich zu und die Menschen haben stets Lust zum Singen und Tanzen. Wir haben etliche Feste und obwohl ich schon recht alt bin, nehme auch ich daran teil. Das nährt meine Liebe zu dem Ort und seinen Bewohnern. Derzeit gibt es auf den Feldern viel zu tun. Früher wurde Tabak angebaut; heute ist es Weizen. In den Gärten gedeihen wiederum Paprika, Tomaten, Bohnen und so allerhand anderes Gemüse. Auch werden etliche Obstsorten gepflegt. Der Boden bei uns ist sehr fruchtbar. Unsere Folklore ist wiederum stark an den Boden gebunden, wie auch an unsere Bräuche und den Charakter der Menschen. Daher haben wir sehr unterschiedliche Lieder. Für die Besucher suchen wir solche aus, die unser Leben am besten vorstellen.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Gergana Mantschewa und BGNES
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