Der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani leitete an der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“ eine Diskussionsrunde mit Studenten. Diese Veranstaltung war Teil seines Arbeitsbesuches in Bulgarien anlässlich der bevorstehenden bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte kommenden Jahres. In der Diskussion wurden Themen angeschnitten, die für die jungen Menschen von besonderer Bedeutung sind, wie Bildung, Kulturleben, Behindertenfürsorge und Suche nach dem ersehnten Beruf.
Tajani wandte sich an die Studenten mit folgenden Worten:
„Im Europäischen Parlament arbeiten wir alle zusammen für die Menschen. Unsere wichtigste Aufgabe momentan ist die Verringerung der Distanz zwischen den europäischen Institutionen und dem Menschen. Damit das leichter geschieht, müssen wir die Art und Weise unserer Kommunikation verändern. Die jungen Menschen verfolgen sie nicht, weil sie noch sehr bürokratisch ist. Die Botschaften müssen jedoch deutlich zum Ausdruck kommen und die sozialen Medien erfassen. Die Stimme der Jugend ist wichtig. Wir sind hier, um direkt in Kontakt zu treten.“
Die bulgarischen Jugendlichen zeigten gegenüber dem Treffen in der Universität reges Interesse, das unter dem Motto „Die Stimme der Jugend: Was für ein Europa wollen wir?“ lief. Es zeigte sich, dass die jungen Diskussionsteilnehmer überaus vorbereitet sind und sich in den Funktionen des Europäischen Parlaments gut auskennen. Und so stellten sie gezielte Fragen, die ihre Zukunft als Bürger Europas betreffen.
Im Folgenden einige Meinungen, Ängste und Hoffnungen, die sie zu Problemen in Bulgarien äußerten:
„Ich würde in die Tagesordnung des Parlaments grundlegende politische Fragen aufnehmen, die mit der Sicherheit und Migration in Verbindung stehen. Meiner Ansicht nach sind das momentan die dringendsten Probleme in Europa“, meint Peter.
„Das Erste, was ich für Bulgarien tun würde, wäre, die heimische Bildung zu verbessern und zu europäisieren“, sagte Schana.
„Ich würde mich dafür einsetzen, die allgemein verbreitete Illusion aus der Welt zu schaffen, dass in den Ländern alles o.k. ist und es Arbeit gibt. Das ist eine künstlich aufgeblasene Sache, hinter der sich die Regierenden verstecken, damit es die Europäische Union weiterhin gibt“, behauptet Iwan.
Weitere Meinungen:
„Man muss zur Regionalentwicklung beitragen.“
„Falls ich EU-Parlamentspräsident wäre, würde ich Bulgarien zur Aufnahme in den Schengen-Raum helfen.“
„Ich würde die europäischen Werte popularisieren.“
„Das Europaparlament muss meiner Ansicht nach größere Machtbefugnisse erhalten.“
„Die Jugendlichen müssen mehr Arbeitsmöglichkeiten erhalten; den Rentnern ihrerseits stehen höhere Renten zu.“
Als ein großes Problem, das vor Bulgarien steht, werden die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die ausbleibende Motivation angeführt. Der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani kommentierte:
„Um die Arbeitslosigkeit unter den jungen Menschen zu senken, muss die Industrie gestärkt werden. Den kleinen und mittleren Unternehmen müssen Entwicklungsmöglichkeiten erhalten. Der Tourismusbereich ist ausgesprochen lukrativ und wichtig für die Jugendlichen; aus diesem Grund müssen wir uns auf diesen Bereich konzentrieren. Programme vom Typ „Erasmus+“ sind ebenfalls sehr nützlich und müssen ausgeweitet werden.“
Hier weitere Meinungen von jungen Menschen dazu:
„Das Problem besteht teilweise auch darin, dass die Jugendlichen falsche Erwartungen haben, wenn sie auf den Arbeitsmarkt gelangen“, sagte uns Kalojan.
Laut Mina „herrscht keine gute Verbindung zwischen den Unternehmen und den Hochschuleinrichtungen“.
„Es gibt etliche Kleinstädte, wie beispielsweise meine Geburtstat Wratza, in denen es keine Entwicklungschancen für die jungen Menschen gibt“, meint Stefan.
„In Sofia gibt es genügend Arbeit; man muss nur hartnäckig suchen.“
„Ich denke, dass man sich in der EU darum bemüht, die Arbeitslosigkeit zu senken, es bleibt aber noch vieles zu tun.“
„Ich bin sicher, dass ich Arbeit finden werde, weil es in Sofia viele freie Arbeitsstellen gibt. Es steht jedoch die Frage, ob man fachbezogen Arbeit finden kann. In der Fachrichtung, die der ich studiere ist das nur schwer möglich.“
Mehr als die Hälfte der jungen Menschen sind der Ansicht, dass das wohl größte Problem in Europa der Terrorismus ist. Danach kommen die Migrations- und Flüchtlingswellen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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